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Aktueller Integrationsbericht: Zuwanderung im Vorjahr wieder gestiegen

Die Zuwanderung ist 2011 in Österreich erneut gestiegen, so der Integrationsbericht.
Die Zuwanderung ist 2011 in Österreich erneut gestiegen, so der Integrationsbericht. ©APA/Sujet
Die Zuwanderung ist 2011 in Österreich erneut gestiegen. Insgesamt lebten im Vorjahr durchschnittlich 1,569 Millionen Personen mit Migrationshintergrund im Land, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung betrug 18,9 Prozent (2010: 18,6). So die Zahlen des aktuellen Integrationsberichts, der am Montag veröffentlicht wurde.
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1,153 Millionen davon wurden im Ausland geboren, 415.000 sind Nachfahren von Einwanderern und kamen bereits in Österreich zur Welt. Rund 130.000 Personen wanderten laut Statistik Austria im vergangenen Jahr zu, der größte Teil davon (72.000) kam aus anderen EU-Staaten.

Allgemein stammen die Migranten in Österreich zu 33,3 Prozent aus anderen EU-Ländern, die zweitgrößte Gruppe kommt aus den Staaten des ehemaligen Jugoslawien (32,7 Prozent). 17,9 Prozent haben türkischen Hintergrund, 16,1 Prozent teilen sich auf die übrigen Länder (ohne EU) auf. Der Bildungsstand der Einwanderer ist im Vergleich zu den Österreichern niedriger. 33 Prozent von ihnen weisen ausschließlich einen Pflichtschulabschluss auf, bei Österreichern sind es 13 Prozent. Aufgeschlüsselt auf einzelne Staaten haben allerdings Zuwanderer vor allem aus dem EU-Raum und aus sonstigen Staaten häufiger einen Universitätsabschluss als Österreicher – nämlich 25 (EU) bzw. 35 (sonstige) Prozent der Einwanderer versus 14 Prozent der Einheimischen.

Menschen mit Migrationshintergund: Schlechtere Job-Chancen

Am Arbeitsmarkt ist die Lage von Menschen mit Migrationshintergrund nach wie vor schlechter als bei der Restbevölkerung. Die Gesamterwerbsquote liegt bei Österreichern bei 74 Prozent, bei Migranten bei 65.

Deutlich ist auch der Unterschied bei erwerbstätigen Frauen – 69 Prozent der Österreicherinnen arbeiten, aber nur 58 Prozent der Zuwanderinnen. Auch die Arbeitslosenquote der Ausländer war 2011 mit 9,4 Prozent deutlich höher als jene der Inländer (6,3).

Nachteile haben die Einwanderer somit auch beim Einkommen zu verzeichnen. Ihr Netto-Jahreseinkommen beträgt laut Statistik Austria rund 82 Prozent des Medianeinkommens der Österreicher. Dadurch sind sie auch wesentlich stärker von Armutsgefährdung und manifester Armut betroffen. Während etwa ein von zehn Österreichern armutsgefährdet ist, ist es bei Migranten jeder Vierte.

Negatives Stimmungsbild bessert sich langsam

Integration wird in der Bevölkerung zwar immer noch überwiegend negativ gesehen, das Stimmungsbild bessert sich aber. Laut dem Statistischem Jahrbuch “Migration & Integration” der Statistik Austria hatten die Österreicher 2012 zwar immer noch einen überwiegend schlechten Eindruck von Integration, aber verglichen mit den Vorjahren hat sich dieser verbessert. Die Zuwanderer fühlen sich im Land allerdings überwiegend heimisch.

2010 waren noch über zwei Drittel (69 Prozent) der Meinung, dass Integration eher schlecht oder schlecht funktioniert, 2012 war es “nur mehr” gut jeder Zweite (56 Prozent). Der Anteil jener, die Integration positiv sahen, stieg umgekehrt von 31 auf 43 Prozent. Dass sich das Zusammenleben in den vergangenen Jahren verbessert hat, meinten 2010 nur zwölf Prozent, 2012 immerhin 23. Das sei viel, wenn man bedenke, wie “beharrlich” das öffentliche Meinungsbild sei, betonte Heinz Fassmann vom Expertenrat für Integration am Montag bei der Präsentation der heurigen Integrationsstudie.Optimismus herrscht laut der Befragung bei den Zugewanderten vor. 87 Prozent von ihnen fühlen sich in Österreich völlig oder eher heimisch. Nur 13 Prozent fühlten sich weniger bis überhaupt nicht heimisch. Eine Verbesserung ihrer persönlichen Situation in den vergangenen Jahren sahen 2012 und 2010 mit jeweils rund 31 Prozent praktisch gleich viele.

(APA)

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