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Aktionist Otto Mühl beschimpft Österreicher

Otto Mühl |&copy APA
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„Die Österreicher sind alle Idioten. Ein Drittel Nazi. Österreicher zu sein ist eine Beleidigung“, sagt der Künstler in der deutschen Wochenzeitung „Die Zeit“.

Kommende Woche wird im Wiener MAK eine Ausstellung über Leben und Werk des Aktionisten Otto Mühl eröffnet. Ob Mühl persönlich zur Eröffnung kommen wird, steht noch nicht fest. Von seiner Heimat hält Muehl jedoch ohnedies nicht viel.

„In Österreich erlebe ich nur noch alpine Verkrüppelung: Haider, das Volkstanzen, die weißen Stutzen, die Lederhosen, das Jodeln, das wird immer nur noch schlimmer. Und der Schüssel! Das ist widerlich“, schimpft der Künstler in dem Gespräch, das im portugiesischen Faro geführt wurde, wo er mit einer kleinen Gruppe von Erwachsenen und Kindern lebt. Auf die Frage, „wie viel Österreich“ in seiner Kunst wäre, antwortet Mühl: „Gar nichts.“ Er wäre lieber Franzose als Österreicher. „In Wien gibt’s doch gar keine interessanten Leute mehr. Sind doch alle emigriert. Ich komme mir vor wie ein Jude. Geistiger Jude.“

Sein Kommunen-Experiment wäre unter anderem an der Expansion gescheitert: „Am Ende waren wir 700 Leute. Das war ein schwerer Fehler. Dass alles zugrunde gegangen ist, ist auch meine Schuld. Wir hätten klein bleiben müssen. Wie jetzt hier in Portugal.“ Sechseinhalb Jahre Haft hat der unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs Verurteilte abgesessen. Den Vergewaltigungsvorwurf bestreitet er: „Der Anwalt hat uns geraten, alles zu gestehen. Ich bin kein Kinderschänder. Das ist doch Blödsinn. Das waren alles entwickelte Mädchen (…) Mir tut es leid, dass sie alle so zerstört worden sind. Sie sind mehr Opfer der Auflösung der Kommune als Opfer der freien Sexualität.“ In den Geschichtsbüchern solle einmal über ihn stehen, „dass ich ein extremer Mensch war. Und deshalb auch angegriffen wurde“, so Mühl.

Redaktion: Michael Grim

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