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Aktion scharf: 41 Schlepper heuer in NÖ identifiziert

41 Schlepper wurden heuer in Niederösterreich identifiziert.
41 Schlepper wurden heuer in Niederösterreich identifiziert. ©APA
Bis Ende April 2022 wurden in Niederösterreich 41 Schlepper von der Polizei identifiziert. Im Vergleichszeitraum 2021 waren es 16.

Der gewichtigen Rolle, die das Bundesland vor allem bei der Durchreise von Flüchtlingen spielt, wird nun seitens der Polizei mit einer "Aktion scharf" Rechnung getragen.

Polizei-Schwerpunktaktionen gegen Schlepperkriminalität in NÖ

Bei einer Schwerpunktaktion auf dem Autobahnrastplatz Völlendorf in St. Pölten machte sich am Donnerstag auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) ein Bild von der aktuellen Lage.

Bis April 2022 in NÖ 1.840 Asylwerber aufgegriffen

In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurden in Niederösterreich 1.849 Aufgriffe von Asylwerbern gezählt. Das waren um 47 Prozent mehr als von Jänner bis einschließlich April 2021, als es 1.259 Aufgriffe gab. Die Kontrollen zeigen laut Polizei, dass die Schlepper vorwiegend mit Lastwagen und Kleintransportern unterwegs sind. Mitgenommen werden größtenteils Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien und Tunesien.

Auch bundesweit zeichnet sich aktuell eine Erhöhung bei den Aufgriffszahlen von Asylwerbern ab. Das liegt laut einer Aussendung u.a. daran, dass die Schlepper erkannt haben, dass die EU-Mitgliedsstaaten ihre Tore für Schutzsuchende aus der Ukraine geöffnet haben. "Die Schlepper werben mit diesem Umstand. Sie sagen den Asylsuchenden, dass sie in Europa willkommen sind, bringen sie auf eine gefährliche Art und Weise in die EU und verlangen dafür viel Geld. Dem muss ein Riegel vorgeschoben werden", betonte Karner.

"Aktion scharf" in Niederösterreich gegen Schlepperkriminalität

Die angelaufene "Aktion scharf" sei eine "Aktion gerecht", hob der Innenminister hervor. "Das Asylsystem darf nicht missbraucht werden. Es muss vielmehr jenen zur Verfügung stehen, die tatsächlichen Schutz vor Verfolgung benötigen." Neben Aktionen an Autobahnen werden auch Kontrollen im Verbund mit der Finanzpolizei, in Zügen sowie im Rotlichtmilieu durchgeführt.

An Schwerpunktaktionen wie jener auf dem Autobahnrastplatz Völlendorf sind grundsätzlich Mitglieder der Grenzschutz-Einheit Puma, Bedienstete der Landesverkehrsabteilung, des Bundes- und Landeskriminalamtes und der Bereitschaftseinheit beteiligt. Sogenannte Catcher-Fahrzeuge, die von eigens geschulten Beamten gelenkt werden, selektieren schon auf der Autobahn mögliche Risikofahrzeuge aus und leiten diese bei Auffälligkeiten zum jeweiligen Kontrollort.

Autobahn A1 als wichtige Route für Schlepper

"Die Autobahn A1 ist für die Schlepperkriminalität aufgrund ihrer Ost-West-Achse eine wichtige Route. Auch die Anhaltung der Fahrzeuge wird immer gefährlicher," schilderte Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt. Erfahrungen hätten ergeben, dass immer wieder Vorausfahrzeuge samt bewaffneten Insassen die eigentlichen Schlepperfahrzeuge begleiten. Die Fahrer der Schlepper-Kfz würden zudem im Vorfeld instruiert, bei Polizeikontrollen nicht anzuhalten. Neben den vom Bundeskriminalamt koordinierten Schwerpunktkontrollen werden von Bediensteten in Niederösterreich "auch Kontrollen im Grenzbereich durchgeführt", unterstrich Landespolizeidirektor Franz Popp.

(APA/Red)

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