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AKH Wien: Start der Krisen-Betriebsversammlung der Ärzte

Die Ärzte finden sich zur großen Betriebsversammlung im AKH ein.
Die Ärzte finden sich zur großen Betriebsversammlung im AKH ein. ©apa
Im AKH hat am Dienstag die Betriebsversammlung der Ärzte begonnen. Die Mediziner haben sich zusammengefunden, um über die prekäre  Budgetsituation ihres Arbeitgebers, der Medizinischen Universität Wien, zu diskutieren. Im Spital könnten nach Angaben der Ärzte aufgrund der finanziellen Situation bis zu 180 Dienstellen gestrichen werden.
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Die MedUni Wien hat zuletzt wiederholt beklagt, dass mit kommenden Jahr Leistungseinschränkungen drohen, wenn der Bund nicht die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellt.  

Die Betriebsversammlung am Dienstag stieß bei der Belegschaft auf sichtlich großes Interesse. Die rund 600 Plätze des Hörsaals füllten sich rasch. Laut den Medizinern im AKH dürfte es die bisher größte Zusammenkunft dieser Art sein. Im Wiener AKH könnten nach Angaben der Ärzte bis zu 180 der derzeit rund 1.500 Dienststellen gestrichen bzw. nicht nachbesetzt werden. Falls die erwünschten Mittel nicht zugesagt werden, sollen bereits Anfang nächsten Jahres die ersten Konsequenzen gezogen werden.

Steigende Kosten: AKH appelliert an den Bund

So würde die Anzahl der Journaldienste um rund 14 Prozent reduziert, wie der Rektor der Med-Uni, Wolfgang Schütz, zuletzt vorgerechnet hat. Er beklagte, dass die steigenden Kosten nicht mehr abgegolten werden.

Unmittelbarer Ansprechpartner der Universität ist der Bund. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (V) möchte jedoch auch die Stadt Wien in die Pflicht nehmen. Denn derzeit gibt es mit dieser eine gültige Vereinbarung, die besagt, dass die Kosten für das medizinische Personal von der Uni zu tragen sind. Das Pflege- und Erhaltungspersonal wird hingegen von der Stadt bezahlt, die auch Betreiberin und Erhalterin des AKH ist.

Die große Zahl an Routinebehandlungen hat nach Ansicht des Bundes aber dazu geführt, dass zu wenig Zeit für Forschung und Lehre bleibt. Darum solle, so lautet die Forderung, auch die Stadt hier ihren Beitrag leisten. Wien hat dem Ministerium aber bereits eine Absage erteilt: Man sei nicht bereit, hier einzuspringen. Im Rathaus wurde darauf verwiesen, dass die Medizinische Universität derzeit lediglich 15 Prozent zum AKH-Budgets beitrage. Der Rest werde von der Stadt bzw. vom Gesundheitsfonds finanziert, hieß es.

Längere Wartezeiten an manchen AKH-Ambulanzen möglich

Laut dem Vorsitzenden des Betriebsrats des ärztlichen Personals, Ärztekammer-Vizepräsident Thomas Szekeres, sind heute längere Wartezeiten an manchen Ambulanzen oder der Ausfall von Operationen möglich. Die Betriebsversammlung soll rund zwei Stunden dauern, danach steht wieder Normalbetrieb auf dem Programm. Notfälle werden, so wurde betont, jedenfalls behandelt.

Für Außenstehende ist eine Teilnahme an der Betriebsversammlung nicht möglich. Die Öffentlichkeit soll aber anschließend informiert werden.

(APA)

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