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AK Teuerungs-Check: Mehl wurde um 129 Prozent teurer

Laut dem AK Teuerungs-Check wurde beispielsweise Mehl um 129 Prozent teurer.
Laut dem AK Teuerungs-Check wurde beispielsweise Mehl um 129 Prozent teurer. ©APA/Barbara Gindl (Symbolbild)
Der neue AK-Teuerungscheck zeigt die sich immer weiterdrehende Preisspirale auf. Mehl ist beispielsweise im Vergleich zum Vorjahr um 129 Prozent teurer geworden, Butter um 76 Prozent und Eier um 47 Prozent.

"Die Preisspirale dreht sich weiter und weiter. Es ist kein Spaß, wenn viele Menschen jeden Euro zweimal umdrehen müssen und dann auch noch günstige Waren teurer sind. Höhere Preise treffen Menschen mit niedrigerem Einkommen viel härter", so AK Expertin Gabriele Zgubic.

AK Teuerungscheck erhebt regelmäßig Preisentwicklung

Die AK erhebt regelmäßig, wie sich die Preise in den Bereichen Energie, Sprit, Lebensmittel und Wohnen entwickeln, und die Zahlen sind derzeit alarmierend.

Preisgünstiges Mehl wurde um 129 Prozent teurer

Wer einige Grundzutaten für einen Kaiserschmarren kaufen möchte, muss allein schon für Mehl, Butter und Eier nun viel mehr hinlegen als noch im Vorjahr 2021. Der aktuelle AK Teuerungs-Check vom 20. bis 23. Juni 2022 bei sieben Supermärkten und Diskontern (Billa, Billa Plus, Spar Interspar, Hofer Lidl und Penny) zeigt: Preisgünstiges Weizenmehl (griffig, 1 Kilogramm) kostete im Juni 2021 noch 0,41 Euro, im Juni 2022 schon 0,93 Euro. "Das ist ein Preisschub von 129 Prozent", rechnet Zgubic vor. Teebutter (1 Kilogramm) kostete im Juni 5,67 Euro, nun 9,96 Euro - ein Preisschub von 76 Prozent! Ein Ei (Größe M) gab es im Juni 2021 um 0,15 Euro, Ende Juni um 0,22 Euro - ein Plus von 47 Prozent.

Preiswertere Eigenmarken teilweise nicht vorhanden

Zgubic: "Wer weniger Geld hat, vergleicht beim Einkaufen sehr wohl die Preise und greift auch zu günstigeren Lebensmitteln. Ein großes Problem ist, dass zusätzlich zu den starken Teuerungen preiswertere Eigenmarken in den Geschäften teils nicht vorhanden sind und Konsumentinnen und Konsumenten zu noch teureren Produkten greifen müssen. Für Menschen mit weniger Einkommen ist dadurch die Belastung höher. Denn im Vergleich zu Besserverdienern geben sie einen wesentlich größeren Teil ihres Einkommens für Produkte aus, die sie zum Leben brauchen. Sie sind durch die Preisexplosionen viel mehr belastet."

Preissenkungen fehlen im Teuerungspaket der Regierung

Das Anti-Teuerungspaket der Regierung ist positiv, aber es fehlen wichtige Maßnahmen, etwa dass Preise sinken. Eine befristete Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittel wäre daher in Zeiten der massiven Teuerung eine große Entlastung für Haushalte mit geringen Einkommen.

Befristete Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittel notwendig

Daher wäre gerade jetzt für Haushalte mit geringem Einkommen eine befristete Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittel nötig. Zwar profitieren auch alle anderen Haushalte von einer solchen Senkung, aber je mehr Geld zur Verfügung steht, desto kleiner ist der Anteil der Lebensmittel an den Gesamtausgaben. Haushalte mit geringen Einkommen profitieren von einer Senkung der Umsatzsteuer auf Lebensmittel mehr als doppelt so stark wie Besserverdienende. Zusätzlich ist ein strenges Monitoring nötig, um sicherzugehen, dass die Preissenkungen tatsächlich bei den Konsumenten ankommen.

(Red)

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