AK-Präsidentin Anderl wiedergewählt

Bei der Hauptversammlung der AK gaben 62 von 65 Stimmberechtigten ihre Stimme für sie ab. Das entspricht 95,4 Prozent, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2019, als sie die Unterstützung von 89,1 Prozent erhielt, und das trotz der Verluste, die ihre FSG in der diesjährigen Wahl hinnehmen musste.
AK-Präsidentin Anderl verspricht Kampf für faire Löhne
Anderl nannte in ihrer Antrittsrede verschiedene Themenfelder, denen man sich in der kommenden Funktionsperiode widmen müsse. Dies ging vom Arbeitsbereich über die Gesundheit, wo sie einen Ärztemangel beklagte, bis hin zum Klimaschutz: "Wer sagt, dass es kein Klimaproblem gibt, hat wahrscheinlich im Eiskasten geschlafen." Bereits vor ihrer Wahl versicherte die 61-Jährige: "Wo Arbeitnehmer benachteiligt werden, kommt die Arbeiterkammer." Man werde auch weiter für Löhne kämpfen, mit denen man auskommen könne. Als Erfolg nannte sie die Besteuerung von Übergewinnen der Energieversorger. Zumindest als kleinen Fortschritt wertete sie den Mietpreisdeckel, auch wenn er aus Anderls Sicht bei weitem nicht ausreichend ist. Mit der Home-Office-Regel wiederum habe man es geschafft, in der Hochphase der Corona-Pandemie viele Arbeitsplätze zu sichern.
FSG klar stärkste Kraft bei AK-Wahl
Die FSG hatte bei der AK-Wahl rund drei Prozentpunkte verloren, war mit 57 Prozent aber klar stärkste Kraft geblieben. Die Christgewerkschafter büßten als zweitstärkste Fraktion zwei Punkte ein und landeten bei knapp 17 Prozent. Größte Gewinner waren die Freiheitlichen, die von zehn auf gut zwölf Prozent zulegten. Unterstützt wird Anderl von vier Vizepräsidenten. Einziger Vertreter der Christgewerkschafter ist der Tiroler Präsident Erwin Zangerl, von den Sozialdemokraten kommen Günther Goach (Kärnten), Josef Pesserl (Steiermark) und Markus Wieser (Niederösterreich).
Van der Bellen würdigte Löwen-Kampf für Arbeitnehmer-Rechte
Ehrengast bei der Hauptversammlung war Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der der Kammer das wohl erwartete Lob überbrachte: "Ein Österreich ohne Arbeiterkammer wäre ein ärmeres Österreich." Deren Vertreter setzten sich wie Löwinnen und Löwen für die Rechte der Arbeitnehmer sein: "Die Bilanz ist gut." Österreich habe über viele Jahrzehnte ein hohes Ausmaß an sozialem Frieden: "Das haben wir im Großen und Ganzen einer funktionierenden Sozialpartnerschaft zu verdanken." Die Regierung war bei der Hauptversammlung nicht anwesend. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) als Vertreter der Aufsichtsbehörde hatte seine Teilnahme abgesagt.
(APA/Red)