AK Präsident setzt auf „eine starke Stimme“

Bernhard Heinzle heißt der neue, alte Präsident der AK Vorarlberg und er kann sich auf eine starke Zustimmung stützen: 88,57 Prozent der 70 Kammerrät:innen votierten in der AK Vollversammlung für den 48-Jährigen gelernten Werkzeugmaschineur und langjährigen Gewerkschafter und bestätigten ihn damit für die kommenden fünf Jahre im Amt. Zu den AK Vizepräsident:innen wählte die Vollversammlung Jessica Lutz, Thomas Jutz (beide Liste FCG) und Manuela Auer (Liste FSG).

In Zeiten des Umbruchs
Heinzle beginnt diese neue Funktionsperiode in einer Zeit großer gesellschaftlicher Herausforderungen. Immer mehr Menschen müssen sich neue Arbeitsplätze suchen, viel zu vielen mangelt es an Qualifikation, der Fachkräftebedarf wächst und wächst.
Das tägliche Leben können sich inzwischen immer weniger Menschen problemlos leisten, Wohnen ist viel zu teuer, das Gesundheitssystem ächzt unter dem Personalmangel, die Klimawende stellt die Gesellschaft vor enorme Herausforderungen. „Das alles können wir nur gemeinsam bewältigen“, betont Heinzle, der sich massiv für mehr Mitbestimmung der Arbeitnehmer:innen im Land einsetzen wird.
„Die Arbeitnehmer:innen brauchen in diesen schwierigen Zeiten eine starke Stimme“, davon ist er überzeugt: „Nur eine geeinte Arbeiterkammer kann diese starke Stimme sein.“ Deshalb lädt AK Präsident Bernhard Heinzle alle Fraktionen in dieser Legislaturperiode auch im Vorstand zur Mitarbeit ein. Unter seiner Führung sind nun alle in die AK Vollversammlung gewählten Fraktionen in diesem leitenden Gremium vertreten. Neben den Listen FCG, FSG und FPÖ, denen die Mandate infolge der AK Wahl zustehen, sind auch die Listen HAK, Gemeinsam und NBZ mit jeweils einem kooptierten Mitglied im Vorstand der AK.
AK Präsident Heinzle möchte damit ein starkes Zeichen für politische Mitbestimmung und Demokratie setzen: „Mir ist wichtig, dass alle, die sich für die Interessen von Arbeitnehmer:innen einsetzen, auch mitreden. Nun haben auch im Vorstand alle Fraktionen die Chance sich einzubringen.“ Auch AK Direktorin Eva King begrüßt diese Neuerung: „Die Entscheidung stärkt das Miteinander in der Arbeiterkammer und macht Entscheidungen noch transparenter. Profitieren werden davon am Ende alle unsere Mitglieder.“
Heinzle fordert mehr Tempo
Das oberste Ziel der gemeinsamen Arbeit formuliert Heinzle in einem Satz: „Die arbeitenden Menschen im Land müssen entlastet werden!“
Wo die Menschen der Schuh drückt, weiß die AK genau. Ihre Expert:innen haben wissenschaftlich fundierte Vorschläge zur Lösung der Probleme entwickelt. „Die Politik muss sie aber auch umsetzen – und das mit wesentlich mehr Tempo als bisher.“ Die AK wird der Politik gerade im Wahljahr genau auf die Finger schauen. Denn vollmundige Versprechen sind schnell gemacht. Stichwort Wohnen: Das angekündigte Wohnpaket der Bundesregierung etwa taugt nur dann etwas, wenn mit dem Geld endlich der gemeinnützige Wohnraum geschaffen wird: „Eine Transparenzdatenbank muss dafür sorgen, dass die Mittel nicht wieder in undurchsichtigen Budget-Kanälen versickern“, fordert Heinzle. Er will, er muss unbequem bleiben.