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AK-Präsidentin Anderl äußert sich zu Kochers Teizeit-Sager

AK-Präsidentin Renate Anderl äußerte sich in der ORF-Pressestunde unter anderem zum Teilzeit-Sager von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP).
AK-Präsidentin Renate Anderl äußerte sich in der ORF-Pressestunde unter anderem zum Teilzeit-Sager von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP). ©APA/TOBIAS STEINMAURER
In der "ORF-Pressestunde" äußerte sich AK-Präsidentin Renate Anderl unter anderem zur Aussage von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) und nahm Arbeitgeber bei der Teilzeitarbeit in die Pflicht.

"Wir sollen nicht so tun als wenn die Frauen das alle freiwillig machen", betonte sie und spielte den Ball an die Wirtschaft. "Die Betriebe lehnen sich zurück", so Anderl. Die zentrale Frage sei: "Wo passiert die Teilzeit, wie schauen dort die Arbeitsplätze aus." Es könne nicht sein, "dass immer alles auf die Arbeitnehmer abgewälzt wird".

AK-Präsidentin Anderl äußert sich zu Minister Kochers Teizeit-Sager

Die Überlegungen von Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) zur Abschaffung von Bevorzugungen bei der Teilzeitarbeit seien "indiskutabel". Es gebe Regionen in Österreich, wo Frauen mit Kinder- oder Pflegebetreuung, keine Chance hätten arbeiten zu gehen - außer der Mann würde zuhause bleiben. Sie warf der Regierung vor, nur immer danach zu trachten, wo man bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ansetzen könnte, aber nicht bei den Betrieben.

Anderl: Maßnahmen der AK würden beim Thema Teuerung etwas bringen

Bei der Teuerung verwehrte sich Anderl dagegen, dass die von der Arbeiterkammer (AK) geforderten Maßnahmen nicht viel bringen würden. Ein bis zwei Euro bei einem Einkauf gespart sei für Menschen mit wenig Einkommen viel Geld. Und warum zum Beispiel Milch um 50 Prozent teurer geworden sei könne sie nicht nachvollziehen, "jetzt soll mir mal einer sagen ob wir weniger Kühe oder weniger Gras für die Kühe haben."

AK-Präsidentin Anderl forderte einen Mietenstopp

Bei den Mieten fordert Anderl einen Mietenstopp, hier müsste die Regierung endlich "in die Gänge kommen". "Der Countdown läuft", betonte Anderl. Bei den Richtwertmieten anzusetzen wäre ein erster Schritt. Wenn auf Mieterhöhungen verzichtet werde, gelte dies für alle, auch für die Stadt Wien als größter Vermieter des Landes.

AK habe keine Übergewinne laut Renate Anderl

Ob nicht auch die Arbeiterkammer selbst die Arbeitnehmer durch eine geringere Kammerumlage entlasten könnte? Die Ak habe keine Übergewinne und ihr Betreuungsangebot deutlich ausgebaut, betonte Anderl. Die Entlastung für die Mitglieder erfolge durch die verstärkte Beratung.

Arbeiterkammer fordert eine ARbeitszeitverkürzung

Dass die Arbeiterkammer eine Arbeitszeitverkürzung fordert, wo doch gerade ein Arbeitskräftemangel herrsche, verteidigte Anderl. Es gehe eben auch darum, altersgerechte Arbeitsplätze zu schaffen, so gehe fast jede zweite Frau nicht direkt vom Erwerbsleben in die Pension. Weiters sollte der Arbeitsmarkt für Asylwerber ein Jahr nach ihrem Asylantrag für alle Branchen geöffnet werden. Was sie nicht möchte sei, dass durch Zuzug am Arbeitsmarkt Lohndumping einher gehe.

Kritik von ÖVP, FPÖ und NEOS an Anderl

FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch unterstellte Anderl in einer Reaktion auf die "ORF Pressestunde" dass sie sich weniger für ihr eigenes Klientel zuständig fühle und eher die illegale Einwanderung legalisieren möchte.

Die NEOS wiederum kritisierten, dass Anderl keine Einsparungen bei den Kammerbeiträgen möchte. "Würde die Arbeiterkammer ihren Beitragssatz von 0,5 Prozent auf 0,4 Prozent senken, wären die Arbeiter und Angestellten in Österreich auf einen Schlag mit mehr als 100 Millionen Euro entlastet - und die AK hätte noch immer mehr Einnahmen als im Jahr 2016", rechnete NEOS-Sozialsprecher Gerald Loacker vor.

Für den ÖVP-Wirtschaftsbund hat die Arbeiterkammer "wieder keine Antwort auf Altersarmut". "Wer freiwillig in Teilzeit arbeitet, weil es sich halt ausgeht, tappt früher oder später oft in die Armutsfalle. Bundesminister Martin Kocher hat recht, wenn er da ansetzen will," so Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger.

(APA/Red)

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