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Airbus: Reihe weiterer Bestellungen

Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat auf der Luftfahrtausstellung in Le Bourget sein Orderbuch weiter gefüllt: Am Dienstag gab Airbus 22 weitere Bestellungen für den geplanten A350 und den A330 bekannt.

Bis zum Ende der Messe rechnet der Flugzeugbauer nach den Worten seines Chefs Noel Forgeard mit insgesamt 110 bis 120 Orders für den neuen A350.

Am Dienstag gab Airbus die Bestellung von zwölf A350 mit der Option auf sechs weitere durch das kuwaitische Leasing-Unternehmens Alafco bekannt. Die Indische Airline Jet Airways bestellte den Angaben zufolge zehn A330 mit Option auf zehn weitere Maschinen. Insgesamt will Airbus in diesem Jahr mindestens 360 Flugzeuge ausliefern, wie Forgeard weiter erklärte. Ursprünglich war für dieses Jahr von 350 bis 360 Maschinen die Rede gewesen, nach der Auslieferung von 320 Flugzeugen im vergangenen Jahr.

Der A350 soll Boeings 787 „Dreamliner“ Konkurrenz machen. Erst am Montag hatte Airbus die Bestellung von 60 A350 von Qatar Airways bekannt gegeben, zusätzlich zu zehn – allerdings nicht bindenden – Bestellungen des spanischen Carriers Air Europa. Nach dem Geschäft mit Qatar Airways hatte Forgeard erklärt, der Deal bedeute, dass für den Start des A350 „mehr als genug Bestellungen“ eingegangen seien. Die B787 soll allerdings schon in drei Jahren, die A350 erst in fünf Jahren fliegen.

Die Airbus Mutterkonzern EADS hatte die Entscheidung über den Start des A350 erst kürzlich vertagt und erklärte „bis Ende September“ solle grünes Licht gegeben werden. Ursprünglich war die Entscheidung über den Start auf der Messe erwartet worden. Auch eine erwartete Bestellung der Fluglinie Emirates, von der 50 Orders erwartet worden waren, war ausgeblieben. Die Airline hatte überraschend erklärt, dass sie nicht plane, auf der Messe Bestellungen bekannt zu geben.

Auch Airbus-Konkurrent Boeing konnte Erfolge vermelden: So bestellte Jet Airways zehn Boeing 777 und zehn 737er und platzierte Optionen für zehn weitere Flugzeuge.

Auch Boeing nimmt milliardenschwere Flugzeug-Aufträge in die Bücher

Neben dem europäischen Konkurrenten Airbus hat auch der US-Flugzeugbauer Boeing neue Aufträge in Milliardenhöhe in seine Bücher nehmen können. Die Leasing-Firma ILFC bestellte bei Boeing Flugzeuge für fast 2,9 Mrd. Dollar (2,39 Mrd. Euro) bestellt. Wie der US-Flugzeughersteller am Dienstag bei der Luftfahrtschau im französischen Le Bourget mitteilte, hat die International Lease Finance Corp (ILFC) 28 Maschinen geordert – 20 vom Typ 737-700/800, sechs 777-300 mit größerer Reichweite und zwei 777-200 mit größerer Reichweite. Die Flieger der 777-Serie sollen ab Ende kommenden Jahres bis 2008 ausgeliefert werden, die 737-Maschinen im Jahr 2008.

Einen weiteren Auftrag für 20 Maschinen vom Typ 737 hat Boeing von GE Commercial Aviation Services (GECAS), der Flugzeugleasing- und Finanzierungstochter von General Electric, erhalten. Zu Listenpreisen beträgt der Auftragswert 1,1 Mrd. Dollar, teilte Boeing heute mit. Die Maschinen sollen von 2006 bis 2008 ausgeliefert werden.

Seine 767- und 747-Programme will Boeing indes nicht einstellen. Das sagte Alan Mulally, Chef der Boeing-Zivilflugzeugsparte, heute auf der Luftfahrtmesse in Paris-Le Bourget. Eine definitive Entscheidung zum Bau der neuen Version 747-Advanced sei aber noch nicht gefallen.

In der Branche war darüber spekuliert worden, ob Boeing die beiden Projekte angesichts schwacher Nachfrage und angesichts der neuen 787 einstellt. „Die Nachfrage zieht wieder an“, sagte Mulally. Für die 747 bestehe Interesse und Bedarf sowohl im Passagier-, als auch im Frachtermarkt.

Insgesamt sieht Boeing die Branche auf Wachstumskurs, in den kommenden 20 Jahren bestehe Bedarf für rund neue 26.000 Flugzeuge. 45 Prozent davon entfallen nach Angaben von Mulally auf Jets in der Größenordnung der Boeing 777 und 787. In diesem Markt konkurriert Boeing mit den Modellen A330, A340 und A350 von Airbus.

Auf die Größenklasse der Boeing 737 sollen 39 Prozent des prognostizierten Wachstums entfallen. Wettbewerber Airbus ist in diesem Bereich mit der A320-Familie präsent.

Bei den Fluggesellschaften gehe der Trend dabei zu möglichst standardisierten Flotten, sagte der Boeing-Manager. Ein Beleg dafür ist nach Einschätzung von Mulally die zahlreichen Bestellungen für die 787 und 777.

Weiteres Wachstum erwartet Boeing im Bereich der Serviceleistungen. „Die Fluggesellschaften fragen immer häufiger nach Paketlösungen“, sagte Mulally. Dabei liefert der Hersteller nicht nur ein Flugzeug, sondern bietet auch Trainingsprogramme und andere Zusatzleistungen an.

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