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Air-Race-Auftakt in Abu Dhabi

Österreichs Top-Flugsportler Hannes Arch hat beim Red-Bull-Air-Race den Durchbruch geschafft. Der 40-jährige Ex-Rookie wurde beim Auftakt der World Series am Freitag in Abu Dhabi hinter dem überragenden Briten Paul Bonhomme sensationell Zweiter.

Für Arch, der erst seine zweite Saison bestreitet und bisher Platz vier als Top-Ergebnis zu Buche stehen hatte, ist dies mit Abstand der größte Erfolg in dieser weltweit einzigartigen Flugsport-Serie.

“Das ist mehr, als ich mir jemals im Leben hätte vorstellen können”, zeigte sich Arch begeistert. Der mittlerweile in Salzburg lebende Steirer, der schon am Donnerstag als Fünfter der Qualifikation überrascht hatte, hatte am Finaltag überraschenden Besuch von Toro-Rosso-Mitbesitzer Gerhard Berger (“Unglaublich was hier abgeht”) erhalten.

Das Ex-Formel-1-Ass aus Tirol erwies sich sich prompt als Glücksbringer. Denn Arch kam mit seiner neuen Edge 540 als souveräner Dritter aus den Super-8 ins Semifinale, wo er dann im direkten Duell niemand geringeren als Weltmeister Mike Mangold (USA) um 66 Hundertstel besiegte.

Erst im Finale war Arch dann gegen den derzeit überragenden Vizeweltmeister – Nomen est omen – Paul Bonhomme, der vom Training über die Qualifikation, bis zum Finale stets der schnellste Pilot war, chancenlos. Arch musste bei 35 Grad vor 400.000 begeisterten Zuschauern an der Corniche von Abu Dhabi die 400 km/h-Jagd durch die 20 Meter hohen Airgates als Erster in Angriff nehmen und kassierte prompt zweimal drei Strafsekunden für zu hohes Fliegen. Damit hatte es sein fehlerloser Gegner natürlich noch einfacher.

“Aber der wahre Gewinner bin ich alleine deshalb, weil ich für mich schon mit dem Einzug ins Halbfinale gewonnen hatte”, weinte Arch dem entgangenen Sieg keine Träne nach. “Ich bin keine Sekunde enttäuscht. Ich habe alles riskiert und selbst ohne meine sechs Strafsekunden wäre Paul im Finale nicht zu holen gewesen. Er fliegt einzigartig, er hat das ganze Wochenende dominiert”, sagte der Trofaiacher. Sieger Bonhomme lobte: “Ich habe Hannes das ganze Wochenende beobachtet, er hat sich enorm gesteigert. Ohne die Strafen wäre es eng geworden.”

Arch führt seine enorme Steigerung gegenüber seiner durchwachsenen Rookie-Saison auf mehre Dinge zurück. Der Extrem- und Hochleistungssportler, der schon B.A.S.E-Jumps vom Eiger und dem Matterhorn gewagt hat und 2006 Kunstflug-Europameister geworden war, hatte in der Vorbereitung nicht nur 15 Kilo abgenommen.

Sondern auch ein höchst professionelles Team auf die Beine gestellt. Im Mittelpunkt steht neben dem Piloten und dem Flugzeug ein vom Schweizer Vito Wyprächtiger angeführter Technikerstab. “Jeder Erfolg macht mich für Sponsoren interessanter”, stellte Arch mit Genugtuung fest.

Das Air Race wechselt nun in die USA, die nächsten zwei Läufe stehen in San Diego (3./4. Mai) und Detroit (31. Mai/1. Juni) auf dem Programm. Der zehnte und letzte Lauf geht am 1. November in Perth/Australien in Szene.

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