Air India: US-Anwalt nennt Wasserschaden als mögliche Ursache für Absturz
Andrews, der Angehörige von über 90 Opfern vertritt, beruft sich auf Aussagen mehrerer Whistleblower. Diese berichten von technischen Problemen in der Boeing 787, insbesondere von möglichen Mängeln bei der Feuchtigkeitsisolierung. Gegenüber der britischen Zeitung "Mirror" sagte Andrews, Wasser könnte in den Elektronikschacht eingedrungen und einen Kurzschluss verursacht haben.
Bereits im Mai 2025 hatte die US-Luftfahrtbehörde FAA vor genau diesem Risiko bei Dreamliner-Maschinen gewarnt und Maßnahmen zur Kontrolle der Feuchtigkeitsschutzsysteme empfohlen.
Expertenanalyse bestätigt Verdacht
Der britische Luftfahrtexperte Richard Godfrey sieht die Theorie durch erste Analysen gestützt. In einem Bericht hält er den Wassereintritt für die "wahrscheinlichste Unfallursache", betont jedoch, dass es sich um eine unbewiesene Hypothese handelt. Godfrey wertete Flugdaten, Überwachungsvideos und den vorläufigen Bericht der indischen Unfalluntersuchungsbehörde AAIB aus.
Auffällig sei die Aktivierung der sogenannten Ram-Air-Turbine – ein Notstromsystem – zwei Sekunden vor dem Triebwerksausfall. "Die beidseitige Abschaltung der Triebwerke ging zeitlich mit dem elektrischen Notfall – der Einschaltung der Ram-Air-Turbine – einher", so Godfrey. Dies deute auf einen gravierenden elektrischen Defekt hin, möglicherweise ausgelöst durch einen Wasserschaden.
Endgültiger Bericht steht noch aus
Die Piloten versuchten laut Analyse, die Triebwerke neu zu starten. Doch nur 30 Sekunden nach dem Start stürzte die Maschine über einer Wohngegend in Flughafennähe ab.
Die AAIB ermittelt weiter gemeinsam mit Boeing sowie Expertenteams aus den USA und Großbritannien. Ursachen wie Softwarefehler, Brände im Heck oder Probleme mit Lithium-Batterien gelten als ausgeschlossen. Ein abschließender Bericht wird in den kommenden Monaten erwartet.
(VOL.AT)