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Aids-Epidemie in der Karibik

Auf den karibischen Inseln wird die Aids-Epidemie zu einem immer größeren Problem. Nach Afrika ist die Karibik, besonders Haiti, am stärksten betroffen.

Auf den karibischen Inseln wird die Aids-Epidemie zu einem immer größeren gesundheitlichen und sozialen Problem. Die Karibik ist nach Schwarzafrika bereits die am zweitstärksten von der tödlichen Krankheit betroffene Region. Im Jahr 1999 waren zwei Prozent aller Erwachsenen in der Karibik mit dem HI-Virus infiziert, 35 Prozent davon Frauen. Eine halbe Million Menschen in der Karibik trägt den HI-Virus in sich, im Jahr 2001 sind nach Schätzungen rund 40.000 Erwachsene und Kinder an Aids gestorben.

Am stärksten ist die Krankheit auf Haiti verbreitet, wo im Jahr 2000 6,1 Prozent der 15- bis 49-Jährigen infiziert waren. Auch in der Dominikanischen Republik sind HIV-Infektionen mit 2,5 Prozent der Bevölkerung in dieser Altersgruppe stark verbreitet. Auf den Bahamas sind sogar 3,5 Prozent Träger des HI-Virus. Geringer ist das Problem auf Kuba, wo die HIV-Rate bei 0,1 Prozent liegt. Die Durchschnittszahlen seien aber wenig aussagekräftig, meinen Experten der Weltbank: In manchen städtischen Gebieten auf einigen Karibik-Inseln läge die Infektionsrate bereits bei rund zwölf Prozent der Erwachsenen.

Zur Verbreitung der Aids-Epidemie tragen Armut und mangelndes medizinisches Wissen besonders in den ärmsten Bevölkerungsgruppen bei. Aber auch Aberglaube und schlichte Verleugnung der Realität kommen vor. So glaubten zahlreiche bereits an Aids Erkrankte und ihre Angehörigen, sie würden an anderen Krankheiten oder ominösem „Fieber“ leiden.

Die Hilfe durch Anti-Aids-Programme von internationalen Organisationen und Staaten berücksichtige zu wenig die spezifischen Probleme auf den karibischen Inseln, meinten Experten gegenüber der „New York Times“. So würden die USA einen Großteil ihrer finanziellen Unterstützung im Kampf gegen Aids zwar auf das am stärksten betroffene Haiti konzentrieren, da die direkt benachbarte Dominikanische Republik jedoch nicht in die Programme einbezogen werde, sei der Erfolg bei der Eindämmung der Krankheit zweifelhaft.

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