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AIDS 2010: Wiener Aidsseelsorger hofft auf Konferenz

Die am Sonntag startende Welt-Aidskonferenz in Wien als Mittel gegen die Bagatellisierung der Krankheit: Dies erhofft sich der Aidsseelsorger der Erzdiözese Wien, Clemens Kriz.
Welt-Aids-Konferenz 2010 in Wien
AIDS 2010: Zwiespalt zwischen Wissen und Tun
AIDS- Therapie rettete Millionen Leben

Durch moderne Therapien habe die Krankheit in den wohlhabenden Ländern zwar ihren tödlichen Schrecken verloren, es komme aber immer noch zu Diskriminierung, wenn HIV-positive Menschen sich outeten, so der Trinitarierpater im Interview mit der “Kathpress”. Für die Delegierten aus den Entwicklungsländern biete die Konferenz zugleich eine Möglichkeit, sich besser zu vernetzen.

Es gehe hier um den Kampf gegen ungerechte soziale Strukturen und für den Zugang zu den lebensrettenden Generika. Dabei sei auch die Solidarität der reicheren Staaten gefragt, so Kriz, der seit knapp 20 Jahren in der Aidsseelsorge tätig ist.

Zugleich greife es zu kurz, das Problem mittels Kondomen in den Griff bekommen zu wollen, so der Aidsseelsorger: “In Österreich hat jeder Zugang zu Kondomen. Das nützt aber nichts, wenn sie nicht genommen werden.” Und in den

Entwicklungsländern seien Kondome zum Teil nur sehr beschränkt vorhanden. Als “absoluten Schwachsinn” bezeichnete Kriz gegenüber der Kathpress die Ansicht, wonach die Kirche wegen ihrer Einstellung zu Kondomen schuld an der Verbreitung der Krankheit sei. Das vielfältige Engagement der Kirche gegen Aids und die vielen Hilfsprojekte würden stattdessen nicht gesehen.

In Österreich werde die Krankheit inzwischen ausschließlich durch Drogen und Sexualverkehr übertragen, so Kriz. Ein großes Problem stelle dabei die grenznahe Prostitution dar: “Gar nicht so wenige Ehemänner stecken dann auch ihre Frauen an.” Man könne nur immer wieder den Appell an die Bevölkerung richten, ohne Verlogenheit mit Aids umzugehen und zum Leben und zu sich selbst ehrlicher zu sein.

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