Der UN-Sondergesandte Martti Ahtisaari hat für die serbische Provinz Kosovo eine Unabhängigkeit unter internationaler Aufsicht vorgeschlagen. Dies geht aus dem am Montag in New York vorgelegten Abschlussbericht des Finnen hervor.
Die Unabhängigkeit des Kosovo solle zunächst aber international überwacht und unterstützt werden, geht aus dem am Montag in New York vorgelegten Abschlussbericht des finnischen Sondergesandten hervor. Die internationale Gemeinschaft solle militärisch und zivil in der umstrittenen Provinz präsent sein, hieß es in dem Bericht. Die Unabhängigkeit ist die einzige Option, um die politische Stabilität und die wirtschaftliche Lebensfähigkeit des Kosovo sicherzustellen, so Ahtisaari.
Ähnliche Vorschläge hatte der UN-Vermittler den Vertretern von Serben und Kosovo-Albanern im vergangenen Monat vorgelegt. Im März waren nach 13 Monaten Gespräche der Parteien über die Zukunft der Provinz gescheitert. Belgrad lehnt die Unabhängigkeit für die südserbische Provinz ab. Der Kosovo gehört formell zu Serbien, steht aber seit 1999 unter UN-Verwaltung.
Dass eine Unabhängigkeit des Kosovo die einzige brauchbare Option hinsichtlich des künftigen Status der serbischen Provinz sei, zu diesem Schluss sei er nach reiflicher Überlegung gekommen, erklärte Ahtisaari. Eine Kopie des Dokuments lag der Nachrichtenagentur AP vor. Es ist das erste Mal, dass Ahtisaari explizit den Begriff Unabhängigkeit im Hinblick auf Kosovo gebraucht.
Bereits im Februar hatte der UN-Vermittler seine Vorschläge den Regierungen in Belgrad und Pristina übermittelt. Darin war zwar von einer eigenen Verfassung, Flagge und Hymne für den Kosovo die Rede. Ahtisaari vermied jedoch, ausdrücklich die Unabhängigkeit der Provinz vorzuschlagen. In seinem Bericht an den Sicherheitsrat schrieb er nun, eine Rückkehr zu serbischer Herrschaft wäre für die überwiegende Mehrheit im Kosovo nicht hinnehmbar.
