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AHS-Lehrer bewerten Ministeriums-Erlass als "unprofessionell"

Der Erlass stößt auf viel Unverständnis.
Der Erlass stößt auf viel Unverständnis. ©APA/HANS PUNZ
Das Rundschreiben des Ministeriums zur Unterrichts-Organistation wurden von den AHS-Lehrer als "unprofessionell" bezeichnet. Es beinhalte "massive Schwächen".

Die AHS-Lehrer bewerten das Rundschreiben des Ministeriums zur Organisation des Unterrichts ab 18. Mai als "unprofessionell". In dem Papier gebe es "massive Schwächen", heißt es in einer an die Lehrer versendeten Information der mit der AHS-Lehrergewerkschaft großteils personenidenten Österreichischen Professorenunion (ÖPU). Die SPÖ kritisiert das Sitzenbleiben an den Volksschulen.

Einteilung eines Schichtbetriebs: Erlass wurde verändert

Als Beispiel für die Schwächen nennen AHS-Lehrervertreter die Einteilung des Schichtbetriebs an den Schulen: Dieser soll laut Erlass "unter Rücksichtnahme auf Geschwister" und mit "Abstimmung in der Bildungsregion" erfolgen. Vor zwei Wochen habe das Ministerium dagegen noch die Schulen informiert, dass die Schulen selbst entscheiden sollen, wie sie die Unterrichtsblöcke einteilen.

Ursprünglich habe es auch geheißen, dass Musik und Turnen entfallen würden - nun dagegen solle Musik durchaus unterrichtet werden, eben nur beschränkt auf musiktheoretische Inhalte. Außerdem hätten die Schulen den Auftrag bekommen, bis 4. Mai den Eltern alle Infos über die Einteilungen zu übermitteln. "Und jetzt, drei Tage nach der vom Ministerium gesetzten Frist, werden die Vorgaben geändert, und alle Planungsarbeiten sollen wieder von Neuem beginnen?".

"Was einheitlich sein soll, muss zentral vorgegeben werden", betonen die Lehrervertreter. "Was an die Situation der einzelnen Schule angepasst werden soll, muss auch dort entschieden werden können. Die Devise 'Entscheidet bitte autonom, aber alle in der gleichen Weise' ist absurd".

Noch nicht bewerten will den Erlass dagegen der Vorsitzende der ARGE Lehrer in der GÖD, Paul Kimberger. Derzeit liefen dazu noch Abstimmungsgespräche mit dem Ministerium, hieß es gegenüber der APA.

Hammerschmid findet mögliches Sitzenbleiben "völlig unverständlich"

"Völlig unverständlich" ist für SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid, warum es laut Erlass des Ministeriums nun doch grundsätzlich möglich sein soll, in der Volksschule sitzenzubleiben. Klassenwiederholungen seien laut Bildungswissenschaftern ohnehin fragwürdig, so Hammerschmid in einer Aussendung: "In diesem Schuljahr ist es zudem auch nicht gerecht und bestraft jene, die vielleicht im Homeschooling von den Eltern nicht ausreichend unterstützt werden konnten." Sie hält auch nichts davon, die Sprachstandsfeststellungen in den Deutschklassen in diesem Semester durchzuführen.

(APA/Red)

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