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Ägypten: Attentäter mit Schnellbooten eingereist

Bei ihren Ermittlungen zu den blutigen Anschlägen auf der Halbinsel Sinai vermuten ägyptische Behörden, dass die Täter mit Schnellbooten aus Jordanien oder Saudiarabien ins Land gekommen sind.

Erste Untersuchungen würden diese Schlussfolgerung nahe legen, schrieben mehrere Kairoer Zeitungen am Montag. Bei den schwersten Terroranschlägen in Ägypten seit 1997 waren am Donnerstag in einem Hotel in Taba an der Grenze zu Israel und in zwei Feriencamps weiter südlich 34 Menschen getötet worden.

Wie die halbamtliche Tageszeitung „Al-Ahram“ unter Berufung auf ägyptische Sicherheitskreise berichtete, wurde die Explosion in Taba durch einen Pritschenwagen ausgelöst, der mit 600 Kilo Sprengstoff beladen war. Die Anschläge in den Feriencamps in Raz al Shaitani seien mit Autobomben verübt worden, die Täter hätten Zeitzünder benutzt. Die israelische Regierung vermutet, dass das Terrornetz El Kaida hinter dem Blutbad steckt.

Die Ermittler fahnden unterdessen auch nach möglichen ägyptischen Komplizen der Täter. Mindestens ein Beduine aus dem Sinai ist festgenommen worden. Er wird verdächtigt, den Attentätern Sprengstoff verkauft zu haben.

Nach Angaben von „Al-Ahram“ waren unter den Todesopfern 13 Ägypter und zehn Israelis. Elf Tote konnten noch nicht identifiziert werden. Die ägyptischen Stellen halten weiter an der Verletztenzahl von 105 fest. Nach israelischer Darstellung wurden zwölf israelische Tote identifiziert und 124 Verletzte gezählt. Aus früheren Medienberichten war außerdem hervorgegangen, dass unter den Toten auch ein Russe und zwei Italienerinnen waren. Die israelischen Rettungsmannschaften hatten am Sonntag ihre Bergungsarbeiten in Taba eingestellt.

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