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Afrika: Zahl der Hochwasser-Toten steigt

Die Zahl der Toten nach den Überschwemmungen in Äthiopien steigt immer weiter. Es wird befürchtet, dass mindestens 700 Menschen in den Fluten ums Leben gekommen sind.

Tausende seien in abgelegenen Gebieten im Süden und Osten des verarmten Landes von der Außenwelt abgeschnitten und benötigten dringend Nahrungsmittel und andere Hilfsgüter, berichtete das staatliche Fernsehen am Mittwoch.

Besonders kritisch sei die Lage in den Überschwemmungsgebieten am Fluss Omo rund 1.200 Kilometer südlich der Hauptstadt Addis Abeba. Hier seien bereits 194 Leichen geborgen worden. Hubschrauber und Motorboote seien unterwegs, um 6.000 von den Wassermassen eingeschlossene Menschen zu retten. Der Omo war nach schweren Regenfällen am Sonntag über die Ufer getreten. Schlechte Wetterbedingungen erschweren derzeit nach Behördenangaben die Rettungsarbeiten.

Nach einer anhaltenden Dürre-Periode haben heftige Niederschläge der Regenzeit in den vergangenen Wochen mehrere Flüsse in Äthiopien über die Ufer treten lassen. Bei Überflutungen am Dechatu im Osten des Landes starben 254 Menschen. Rettungskräfte hatten zudem wenig Hoffnung, dass weitere 250 Vermisste noch am Leben seien. Da viele Gebiete schwer zugänglich sind, befürchten Entwicklungshelfer, dass die Zahl der Toten weiter steigen könnte.

Die Behörden rechnen zudem damit, dass der Fluss Awash rund 300 Kilometer östlich der Hauptstadt bald über die Ufer treten könnte. Rund 7000 Menschen in dem Tal wurden vorsorglich in Sicherheit gebracht.

Schwere Regenfälle im äthiopischen Hochland verursachen in tiefer gelegenen Gegenden des nordostafrikanischen Landes von Juni bis August häufig Überschwemmungen. Doch Hilfsorganisationen zufolge werden die Katastrophen durch Überweidung und Abholzung noch verschlimmert. „Die Flüsse in Äthiopien können weniger Wasser aufnehmen als noch vor Jahren, weil sie voller Schlick sind“, sagte eine Sprecherin des Welternährungsprogramms.

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