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Afrika: Alle 30 Sekunden stirbt ein Kind

Alle 30 Sekunden stirbt im Afrika südlich der Sahara ein Kind an Malaria. Jedes Jahr fordert die von Mücken übertragene Krankheit das Leben von einer Million Menschen überwiegend in Afrika.

Dies teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Kinderhilfswerk UNICEF am Dienstag in New York mit. UNICEF-Direktorin Ann Veneman bezeichnete das angesichts der „völligen Behandelbarkeit“ der Krankheit als „verblüffend und inakzeptabel“.

Neun von zehn Todesfällen durch Malaria betreffen Kinder unter fünf Jahren im Afrika südlich der Sahara. Jährlich erkranken zwischen 350 und 500 Millionen Menschen an der Infektionskrankheit. Zur Vorbeugung und Behandlung von Malaria in Afrika würden 3,2 Milliarden Dollar (2,49 Mrd. Euro) pro Jahr benötigt, erklärte UNICEF. Aber nur ein Fünftel des benötigten Betrags, 600 Millionen Dollar (467 Mio. Euro), seien im vergangenen Jahr zur Verfügung gestanden. „Momentan ist Malaria die Infektionskrankheit, die mehr Leben von Kindern in Afrika auslöscht als jede andere – drei Mal so viele wie HIV“, hieß es.

Mit Insektiziden behandelte Bettnetze sind die wirksamste Vorbeugung gegen Malaria. 30 bis 40 Millionen würden jährlich benötigt, um Kinder und schwangere Frauen zu schützen. Im vergangenen Jahr wurden aber weniger als 15 Millionen produziert. Weniger als fünf Prozent der gefährdeten afrikanischen Kinder schlafen unter Bettnetzen, weil sie für ihre Eltern bei einem Preis von zwei bis fünf Dollar unerschwinglich sind. UNO-Generalsekretär Kofi Annan sagte dazu bei einem Internationalen Frauen-Forum: „Wenn man sicherstellen würde, dass Moskitonetze an viele Leute ausgegeben werden (…), würde man die Malaria loswerden und jedes Jahr Millionen von Menschenleben retten. Etwas derart Einfaches würde nicht viel Geld kosten.“

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