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Afghanistan: Zehn Menschen getötet

Gefechte in Afghanistan haben erneut mindestens zehn Menschen das Leben gekostet, ein gutes Dutzend weitere Personen wurden verletzt.

Sieben Personen wurden am Montag bei Kämpfen zwischen Milizionären und Polizisten an der Grenze zu Pakistan getötet, wie ein Regierungssprecher mitteilte. Drei Zivilisten kamen bei Feuergefechten zwischen verfeindeten Milizen im Norden des Landes ums Leben. Neun weitere wurden dabei verwundet.

Seine Jamiat-Miliz habe am Sonntag 20 Mitglieder der verfeindeten Miliz des usbekischen Kriegsfürsten Raschid Dostum gefangen genommen, erklärte Hashim Khan Khan. Neun ihrer Kämpfer seien verletzt worden. Die Zusammenstöße ereigneten sich in der Provinz Farjab, etwa 370 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Kabul. 14 Zivilisten, darunter auch Kinder,und 3 Kämpfer seien ebenfalls verletzt worden.

In der südostafghanischen Provinz Paktika kam es in der Nacht zuvor zu Kämpfen zwischen Truppen eines Milizenführers und der Polizei. Dabei wurden nach Armeeangaben mindestens vier Milizangehörige und drei Polizisten getötet. Es sei unklar, was die Kämpfe ausgelöst habe, sagte ein Offizier.

Bei den in einem Park in Kabul aufgefundenen Leichen handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Schweizer Staatsbürger. Davon geht die Schweizer Vertretung in Kabul aus. Er habe die Leichen gesehen, sagte Ruedi Hager, Leiter des Kooperationsbüros der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit in Kabul. Sie seien im Lager der Internationalen Afghanistan-Schutztruppe ISAF aufgebahrt.

„Mit 80-prozentiger Sicherheit handelt es sich bei beiden Toten um Schweizer“, sagte Hager. Die beiden Opfer seien wahrscheinlich Tramper gewesen, die seit Monaten in Asien unterwegs gewesen seien. Nach offiziellen afghanischen Angaben wurden die Opfer gesteinigt oder erschlagen.

Zweieinhalb Jahre nach dem Sturz der Taliban regieren in weiten Teilen Afghanistans regionale Kriegsherren. Im April hatten Dostums Milizionäre die Provinzregierung von Farjab gestürzt. Die Zentralregierung von Präsident Hamid Karsai (Karzai) schickte daraufhin Hunderte Soldaten und Polizisten in die Provinz, um Sicherheit und die Macht des örtlichen Gouverneurs wiederherzustellen. Bisher ist dieser jedoch nicht auf seinen Posten zurückgekehrt.

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