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Afghanistan: Warnung vor Befreiungsversuch

Die Entführer von drei UN-Wahlhelfern in Afghanistan haben mit dem Tod der Geiseln gedroht, sollten Versuche zu deren Befreiung unternommen worden. Karzai verurteilt die Verschleppung der drei Ausländer.

„Unsere Gruppe hat die ausländischen Ungläubigen entführt und wir halten sie an einem sicheren Ort fest“, sagte Mullah Mohammed Ishak, ein Sprecher der „Moslem-Armee“ am Freitag der Nachrichtenagentur AFP in Kabul. „Aber wenn zu ihrer Befreiung irgendwelche Kräfte gegen uns angewendet werden, werden diese für jeden Schaden verantwortlich sein, die dem Leben unserer Geiseln dann zugefügt wird.“

Die „Moslem-Armee“ ist nach Angaben von Geheimdiensten der neue militärische Arm der radikal-islamischen Taliban. Die Gruppe hatte sich bereits zuvor zu der Entführung einer Irin, die auch die britische Staatsangehörigkeit besitzt, sowie einer Kosovarin und eines philippinischen Diplomaten bekannt.

Die Geiseln befänden sich noch in Afghanistan, sagte der Sprecher. Zum genauen Aufenthaltsort machte er keine Angaben. Ursprünglich sollten 25 Wahlhelfer entführt werden, weil diese geholfen hätten, „betrügerische Wahlen“ zu veranstalten und den US-gestützten Präsidenten Hamid Karzai im Amt zu belassen. Seine Gruppe habe „aber nur drei erwischt“. Ishak sagte, seine Organisation wolle den Heiligen Krieg verschärfen und kündigte weitere Aktionen an.

Der afghanische Präsident Hamid Karzai verurteilte die Entführung der Wahlhelfer. Die Verschleppung sei „ein feindlicher Akt gegen das afghanische Volk und will uns vom Weg zu Frieden und Wohlstand abbringen“, hieß es in einer Erklärung des Präsidenten. Die drei UN-Mitarbeiter waren am Donnerstag in Kabul aus ihrem Auto gezerrt und verschleppt worden. Das Trio arbeitete einem Sprecher des Innenministeriums in Kabul zufolge für die Wahlkommission.

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