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Afghanistan: Trauer um Vizepräsidenten

Tausende Trauernde haben am Sonntag in Kabuls größter Moschee Abschied von dem am Vortag ermordeten Vizepräsidenten Haji Abdul Kadir genommen.

Anschließend wurde der Tote mit einem Hubschrauber in seine Heimatstadt Jalalabad im Osten Afghanistans überführt. Präsident Hamid Karsai und weitere Regierungsmitglieder begleiteten die sterblichen Überreste des früheren Gouverneurs der Provinz Nangarhar.

Am Flughafen von Jalalabad erwarteten Hunderte den in grünen Samt gehüllten und mit einer afghanischen Nationalflagge bedeckten Sarg, der von 300 Soldaten begleitet wurde. Abdul Kadir sollte am Nachmittag neben seinem Bruder, dem im Vorjahr von den Taliban ermordeten Abdul Hak, im Familiengrab beigesetzt werden.

Ein Sprecher der Internationalen Schutztruppe ISAF wies am Sonntag in Kabul Vermutungen zurück, der Mord an Kadir könne dem Ansehen der Truppe schaden. Die ISAF sei nicht für Personenschutz im engeren Sinne zuständig, sondern für die allgemeine Sicherung Kabuls in Zusammenarbeit mit der Regierung.

Unbekannte haben in der Nacht auf Sonntag vier Raketen auf den Flughafen Khost im Osten Afghanistans abgefeuert, die aber keinen Schaden angerichtet haben. Wie die in Pakistan ansässige Nachrichtenagentur AIP berichtete, schlugen die Geschoße außerhalb des Flughafengeländes ein. Die afghanischen Behörden bestätigten die Angaben. Das amerikanische Militär benützt den Flughafen für Operationen gegen verstreute El-Kaida- und Taliban-Kämpfer in der Region. US-Kampfflugzeuge wurden nach dem Anschlag am Himmel gesichtet.

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