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Afghanistan: Schutztruppe tötete Taliban

Die NATO-geführte Afghanistan-Schutztruppe ISAF hat bei einem gezielten Luftangriff am Mittwoch einen mutmaßlichen Taliban-Befehlshaber getötet. Der Beschuss habe "keinerlei Kollateralschaden" verursacht.

Bei dem Angriff sei das gesamte Gebäude in der südafghanischen Provinz Helmand zerstört worden, in das sich der mutmaßliche Kommandant der radikalislamischen Taliban geflüchtet habe, erklärte die ISAF am Mittwoch in Kandahar. Der Mann sei unter anderem verantwortlich gewesen für einen Raketenangriff am Dienstag auf NATO- Truppen bei einem wichtigen Damm in Helmand.

Ein Stammeschef sagte hingegen der Nachrichtenagentur AFP, bei dem Angriff sei das Haus eines Dorfbewohners getroffen und neben rund 20 Taliban-Kämpfern seien auch mehrere Zivilisten getötet worden. Der Taliban-Befehlshaber Mollah Nisamuddin sagte, der Angriff habe vier Taliban getötet sowie 13 Mitglieder der Familie, bei denen sich die Kämpfer einquartiert hätten.

Die ISAF kündigte unterdessen für die kommenden Monate „bedeutende Operationen“ an. Damit solle die Befehlsgewalt der afghanische Regierung gestärkt und der Wiederaufbau und die Entwicklung des Landes vereinfacht werden, sagte ISAF-Sprecher Tom Collins. Zur Zeit sind mehr als 35.000 ISAF-Soldaten im Einsatz.

Ein mutmaßlicher Taliban-Befehlshaber stellte unterdessen eine Großoffensive in Aussicht. „Wir werden eine große Offensive – die größte je da gewesene – in diesem Frühling starten“, sagte Mullah Abdul Rahim am Dienstag in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP. Dafür stünden zwischen 8.000 und 10.000 bewaffnete Kämpfer bereit. Rahim bezeichnete sich als Taliban-Kommandeur in Helmand. Die US-Armee hatte zuvor vor einer möglicherweise heftigen Frühlingsoffensive der Taliban gewarnt.

Bei Kämpfen in Helmand kamen 25 mutmaßliche Taliban-Kämpfer ums Leben. Nahe eines Staudamms im Distrikt Kadschaki, in dessen Umgebung es in den vergangenen Wochen immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen war, starben am Dienstag 15 mutmaßliche Taliban-Kämpfer, wie das afghanische Verteidigungsministerium am Mittwoch in Kabul mitteilte. Zehn weitere mutmaßliche Rebellen seien in dem ebenfalls in Helmand gelegenen Distrikt Gereschk getötet worden. Im Bezirk Nad Ali in Helmand wurden nach Behördenangaben am Mittwoch bei der Explosion einer ferngesteuerten Autobombe zwei Anti-Drogenpolizisten getötet und drei weitere verletzt.

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