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Afghanistan: Foltervorwürfe gegen US-Armee

Die US-Streitkräfte in Afghanistan sehen sich mit schweren Vorwürfen von Menschenrechtsverletzungen konfrontiert. Verdächtige sollen sogar gefoltert worden sein.

Die Organisation Human Rights Watch sprach am Montag in Kabul von Verhaftungen ohne Rechtsgrundlage und Hinweisen auf Folterungen. Es gebe glaubwürdige und übereinstimmende Beschuldigungen, dass Gefangene geschlagen, mit Ketten gefesselt oder mit Schlafentzug gequält würden, heißt es in einem 50-seitigen Bericht.

Die Menschenrechtler warfen US-Truppen vor, bei Razzien zur Festnahme von Verdächtigen Verletzungen oder den Tod von Unbeteiligten in Kauf zu nehmen. Als Beispiel wurde die Erschießung eines Bauern bei der Verhaftung eines anderen Mannes und seiner beiden Söhne genannt, die alle drei später wieder freigelassen wurden. Kritisiert wurden auch Militäraktionen im Dezember vergangenen Jahres, bei denen in den Provinzen Paktia und Ghasni 15 Kinder getötet wurden.

Die US-Streitkräfte wiesen den Bericht zurück und erklärten, die Verfasser hätten die besondere Lage in dem von Konflikten erschütterten Land nicht berücksichtigt. Zum Tod von Unbeteiligten bei Militäraktionen sagte der amerikanische Oberstleutnant Bryan Hilferty: „Wir sind nicht vollkommen. Aber wir bemühen uns intensiv um Besserung.”

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