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Afghanistan: 43 Taliban-Kämpfer getötet

Bei schweren Kämpfen in der südafghanischen Provinz Sabul haben US-Truppen nach eigenen Angaben mindestens 43 Kämpfer der radikalislamischen Taliban getötet. Unter den Toten seien drei Araber, sagte US-Armeesprecher Scott Nelson am Montag in Kabul.

Nach den blutigen Unruhen im westafghanischen Herat ist es im Süden des Landes zu den schwersten Kämpfen seit Monaten gekommen. Amerikanischen und afghanischen Angaben vom Montag zufolge wurden bei Gefechten knapp einen Monat vor der ersten freien Präsidentenwahl mindestens 43 Taliban-Kämpfer getötet. Internationale Helfer verließen unterdessen Herat, wo sich die Lage nach Verhängung einer Ausgangssperre beruhigte. In Herat war es nach der von Präsident Hamid Karsai beschlossenen Absetzung von Ismail Khan als Gouverneur zu Ausschreitungen mit mindestens sieben Toten gekommen.

Ein US-Militärsprecher sagte in Kabul, in der Provinz Sabul hätten amerikanische Truppen 22 Taliban erschossen, darunter drei Araber. Unter den US-Soldaten habe es keine Opfer gegeben. Die Kämpfe hätten von Samstag bis Montag angedauert. Der Polizeichef der Provinz Kandahar, Khan Mohammad Khan, sagte, dort seien bei Gefechten 21 radikalislamische Rebellen gestorben. US-Truppen und afghanische Soldaten seien an den Kämpfen am Samstag beteiligt gewesen. Von den Taliban gab es dazu zunächst keine Stellungnahme.

In der Provinz Urusgan entführten Taliban-Kämpfer in der Nacht zum Montag nach Angaben aus Sicherheitskreisen vier Regierungssoldaten. Man wisse nicht, ob die Enführten noch am Leben seien, hieß es. Die Taliban hatten eine Verschärfung ihres Terrors vor der ersten freien Präsidentenwahl in Afghanistan am 9. Oktober angekündigt.

In Herat-Stadt gab es am Montag keine Berichte über neue Unruhen, die Lage blieb aber angespannt. Afghanische Nationalarmee und Polizei patrouillierten in den Straßen. Die Vereinten Nationen begannen nach Angaben der BBC damit, Personal abzuziehen. Demonstranten hatten am Sonntag das UNO-Gelände in Herat-Stadt gestürmt und Feuer gelegt. Auch Hilfsorganisationen waren angegriffen worden. UNO-Generalsekretär Kofi Annan verurteilte die Übergriffe.

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