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Afghanistan: 21 Tote bei Anschlag

Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Markt im Süden Afghanistans sind am Donnerstag mindestens 21 Menschen getötet worden, darunter auch Kinder.

Mindestens 13 Menschen wurden bei der Explosion in der Unruheprovinz Kandahar verletzt, wie das Innenministerium mitteilte. In derselben Provinz wurden ein kanadischer Soldat der Internationalen Afghanistan-Schutztruppe (ISAF) getötet und drei weitere ISAF-Soldaten verletzt.

In der Nachbarprovinz Helmand starben bei Gefechten mindestens zehn Taliban. Erst am Montag hatte die ISAF ihren Kommandobereich auf den unruhigen Süden von Afghanistan ausgeweitet, in dem auch die Provinz Kandahar liegt.

Der Täter sprengte sich auf einem Basar im Bezirk Panjwayi in die Luft. Die NATO teilte mit, einer ihrer Konvois sei nur wenige hundert Meter vom Ort des Anschlags entfernt gewesen. Zunächst war unklar, ob das Attentat der ISAF galt. Der Konvoi habe die Fahrzeuge bergen wollen, die zuvor in zwei Anschläge in der Gegend verwickelt gewesen waren.

Bei einem dieser Anschläge starb ein kanadischer Soldat nahe dem Dorf Pashmul, als eine Bombe beim Vorüberfahren seines Fahrzeugs explodierte, wie die NATO weiter mitteilte. Ein weiterer kanadischer Soldat wurde dabei leicht verletzt. Bei einem weiteren Bombenanschlag in derselben Gegend wurden wenige Stunden später drei kanadische Soldaten verletzt, einer von ihnen schwer. Die Soldaten gehören zum 2300 Soldaten starken kanadischen Kontingent in Kandahar und waren gegen den Drogenhandel auf einer Straße der Provinz im Einsatz.

Bereits vier ISAF-Soldaten wurden nunmehr seit der Übernahme des Kommandos in Südafghanistan getötet. Am Dienstag waren drei britische Soldaten im Norden der Provinz Helmand ums Leben gekommen. Seit Jahresbeginn wurden in Afghanistan 64 Soldaten der ISAF oder der US-geführten Koalition in dem Land getötet. Im Bezirk Garmser in der Provinz Helmand töteten afghanische Sicherheitskräfte mit NATO-Luftunterstützung zehn Taliban, wie der örtliche Polizeichef sagte. Zwei Polizisten seien dabei verletzt worden. Am Dienstag starben bei einer ähnlichen Aktion im selben Bezirk 18 Taliban.

Mit der Übernahme des Kommandos in Südafghanistan dehnte die ISAF ihren Einsatz auf 13 afghanische Provinzen aus. Insgesamt stehen in Afghanistan derzeit rund 18.500 Soldaten aus 37 Ländern unter NATO-Befehl, davon rund 4000 britische Soldaten. Der Schutztruppe gehören auch knapp 3000 Soldaten deutschen Bundeswehr an.

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