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Afghanistan: 20 Tote bei Gefechten

Hunderte afghanische Soldaten und Taliban-Kämpfer haben sich in der Nacht zum Samstag im bergigen Landesinneren erbitterte Gefechte geliefert. 18 Rebellen und zwei Soldaten seien dabei getötet worden.

Das teilte ein Regierungsmitglied mit. Die Truppen griffen am Freitagabend ein Lager der Aufständischen in Charchino in der Provinz Uruzgan an. Am Samstag suchten die Soldaten nach etwa 100 Rebellen, denen zunächst die Flucht gelungen war. „Es sind noch zahlreiche Taliban dort draußen. Wir werden sie fassen oder töten“, sagte der Gouverneur von Uruzgan, Jan Mohammed Khan.

US-Kampfjets bombardierten zudem ein Gebiet im Osten des Landes, in dem sich weitere Taliban-Kämpfer versteckt haben sollen und in dem mehrere seit fünf Tagen vermisste US-Soldaten vermutet werden. Ob es bei dem Angriff in der Provinz Kunar Tote gab, blieb zunächst unbekannt. Von den gesuchten Soldaten fehle bisher jede Spur, sagte Militärsprecher Jerry O’Hara. Es handelt sich um ein kleines Team von Elitesoldaten, das in der Region an der Grenze zu Pakistan im Einsatz war. Ein Taliban-Sprecher hatte am Freitag erklärt, einer der Soldaten sei gefangen genommen worden.

Die afghanische Regierung hat 200 Bewerber von der geplanten Parlamentswahl ausgeschlossen, weil sie Verbindungen zu bewaffneten Gruppen haben sollen. Dies verlautete am Samstag aus Kreisen der Wahlkommission. 6.000 Kandidaten sind bisher registriert. Sie kandidieren für Sitze in der Nationalversammlung, die nach mehrmaligen Verschiebungen am 18. September gewählt werden soll.

Bombenanschlag auf Konvoi

Bei einem schweren Bombenanschlag auf einen Konvoi mit UN-Fahrzeugen sind am Samstag im Osten Afghanistans sechs afghanische Sicherheitskräfte ums Leben gekommen. UN-Mitarbeiter und mitfahrende Soldaten der Internationalen Schutztruppe (ISAF) seien unversehrt geblieben, sagte ein Sprecher der Vereinten Nationen (UN).

Der Anschlag auf den Konvoi mit rund 20 Fahrzeugen ereignete sich in der Provinz Paktika rund 100 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kabul. Der Polizeichef der Provinz sowie sein Fahrer seien leicht verletzt worden. Die sechs getöteten Afghanen – vier Polizisten und zwei Soldaten – seien offenbar in dem offenen Fahrzeug des Polizeichefs mitgefahren. Nach der gewaltigen Detonation des am Straßenrand deponierten Sprengsatzes sei es zu Schießereien mit rund zehn Verdächtigen gekommen.

In der jüngsten Vergangenheit hat die Gewalt in Afghanistan wieder zugenommen. Die radikal-islamistischen Taliban versuchen laut Regierungsvertretern mit zahlreichen Anschlägen die Vorbereitungen für die am 18. September geplanten Parlamentswahlen zu sabotieren. Seit März sind bei Kämpfen und Attentaten hunderte Menschen ums Leben gekommen, darunter auch 30 US-Soldaten. Die USA sind Ende 2001 in Afghanistan einmarschiert und haben die bis dahin regierenden Taliban von der Macht verdrängt.

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