AA

Afghanistan: 18-fache Beschwerde

Alle 18 Kandidaten der Präsidentschaftswahl in Afghanistan haben bei der internationalen Untersuchungskommission zu möglichen Unregelmäßigkeiten bei dem Urnengang vom 9. Oktober Beschwerden eingereicht.

Bei dem unabhängigen Gremium seien insgesamt rund 100 Eingaben eingegangen, sagte ein Sprecher der Vereinten Nationen am Donnerstag vor Journalisten in Kabul. Anfang der kommenden Woche träfen sich die drei Experten der Untersuchungskommission – ein Kanadier, ein Schwede und ein Brite – zum zweiten Mal mit den Kandidaten, um die Beschwerden zu erörtern.

Das Gremium habe zudem mit Wahlbeobachtern gesprochen und die Auszählungsbüros besucht, in denen streng abgeschirmt die Stimmzettel gelagert werden, sagte der UN-Sprecher weiter. Ein Abschlussbericht werde voraussichtlich in den kommenden Tagen veröffentlicht. Sobald dann die verbliebenen Stimmen gezählt seien, wolle die Wahlkommission die endgültigen Resultate bekannt geben.

Die Untersuchungskommission zur Afghanistan-Wahl hatte ihre Arbeit aufgenommen, nachdem bereits am Wahltag 14 der Kandidaten Unregelmäßigkeiten beklagt hatten. Laut UNO gab es auch Beschwerden von Wählern und Beobachtern. Ein großer Teil monierte demnach, dass die Tinte, mit der die Daumen der Wähler nach der Stimmabgabe markiert wurden, abwaschbar war und so eine Mehrfachabstimmung ermöglichte. Kritisiert wurde auch, dass es in den Wahllokalen weder Essen noch Getränke gab.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Afghanistan: 18-fache Beschwerde
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.