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Affäre um Strauss-Kahn - IWF-Chef bleib in U-Haft

Der wegen Vergewaltigungsvorwürfen festgenommene Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, bleibt in Untersuchungshaft.
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 Eine Haftrichterin in New York lehnte es am Montag ab, den Franzosen gegen eine Kaution freizulassen und begründete dies mit Fluchtgefahr. Strauss-Kahns Anwälte hatten zuvor eine Kaution in Höhe von einer Million Dollar (rund 700.000 Euro) angeboten.

Dem Franzosen werden versuchte Vergewaltigung, Freiheitsberaubung und ein “krimineller sexueller Akt” vorgeworfen. Er war am Samstag in New York festgenommen worden, weil er versucht haben soll, in einem Luxushotel ein Zimmermädchen zum Sex zu zwingen. Er bekannte sich in allen Punkten als nicht schuldig. Der nächste Gerichtstermin wurde auf Freitag festgesetzt. Für die im vorgeworfenen Verbrechen könnte Strauss-Kahn laut Gericht bei einer Verurteilung bis zu 70 Jahre ins Gefängnis kommen.

Die Anklagevertreter verwiesen bei der Anhörung auf Berichte, wonach der IWF-Chef in der Vergangenheit “mindestens einmal” in einen ähnlichen Fall verwickelt gewesen sein soll. Strauss-Kahns Verteidiger wiesen die Vorwürfe erneut zurück. Sie erklärten, dass der IWF-Chef das Hotel in Eile verlassen habe, weil er für ein Mittagessen verabredet gewesen sei. Dafür gebe es einen Zeugen. Strauss-Kahn sei von der Haft-Entscheidung “enttäuscht”, sagte sein Anwalt, fügte jedoch hinzu: “Die Schlacht hat gerade erst begonnen”.

Französische Medien berichteten, Strauss-Kahn – der vor der Affäre als aussichtsreichster Kandidat der Sozialisten für die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr galt – habe für die fragliche Zeit ein Alibi. Demnach soll er am Samstag mit seiner Tochter Camille, die in New York studiert, in einem Restaurant zu Mittag gegessen haben, was Kreditkartenbelege bewiesen.

Die Zeitung “Le Monde” berichtete, Strauss-Kahn habe seine Hotelrechnung um 12.28 Uhr bezahlt und sich dann auf den Weg zum Essen mit seiner Tochter gemacht. Nach dem Essen sei er zum Flughafen gefahren. Diese Zeitangaben stehen in Widerspruch zu ersten Angaben der New Yorker Polizei, wonach Strauss-Kahn gegen 13.00 Uhr in seinem Hotelzimmer versucht haben soll, ein Zimmermädchen zu vergewaltigen.

Den Berichten zufolge widersprachen Zeugen auch der Schilderung der Polizei, wonach der IWF-Chef das Hotel fast fluchtartig verließ. “Le Monde” verwies zudem darauf, dass der Franzose später selbst im Hotel anrief, weil er dort sein Handy vergessen hatte. Dieser Anruf habe die Polizei erst auf seine Fährte gebracht.

Die USA erwarten wegen Strauss-Kahns Festnahme keine Einschränkungen der Arbeit des IWF. Die US-Regierung sei “zuversichtlich”, dass der IWF seinen Auftrag weiter “wirksam” ausführen werde, erklärte das Weiße Haus. Die Vorwürfe gegen Strauss-Kahn wollte Sprecher Jay Carney nicht kommentieren.

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