Affen haben einen Sinn für Gerechtigkeit

Ein solches Gespür wurde bisher nur Menschen zugeschrieben, berichten US-Forscher in den “Proceedings” der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (“Pnas”). Die Studie zeige aber, dass sich Schimpansen ganz ähnlich wie Menschen in der gleichen Situation verhielten.
Schimpansen beim Ultimatum Spiel
Die Forscher um Darby Proctor von der Georgia State University in Atlanta hatten mit sechs Schimpansen das sogenannte Ultimatum Spiel gespielt. Zwei Affen bilden dabei jeweils ein Team. Einer der Schimpansen kann nun zwischen zwei Spielsteinen wählen, den der zweite Affe dann im Anschluss bei einem menschlichen Betreuer gegen eine Futter-Belohnung eintauschen kann. Ein Spielstein steht für eine gerechte Futterverteilung: Beide Affen bekommen dabei die Hälfte des Futters. Wählt der erste Affe hingegen den anderen Spielstein, geht der Großteil des Futters an ihn selbst. Allerdings besitzt der zweite Schimpanse die Möglichkeit, den entgegengereichten Spielstein abzulehnen. In dem Fall gehen beide Affen leer aus.
Menschen werden ähnlich untersucht
Es handelt sich um eine Variante des Ultimatum-Spieles, mit dem in der Wirtschaftspsychologie auch Menschen ausgelotet werden. Wie die Experimente zeigten, verhielten sich die Schimpansen in diesem Spiel ziemlich fair. Sie entschieden sich häufiger für den Spielstein, der eine gerechte Verteilung des Futters garantierte. In Experimenten, in denen der zweite Schimpanse keine Möglichkeit der Zurückweisung hatte, agierten die Tiere jedoch in der Regel deutlich egoistischer: Sie entschieden sich für den Spielstein, der ihnen den Großteil des Futters sicherte.
(APA)