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Ärztearbeitszeitgesetz: AKH Mediziner drohen mit Kampfmaßnahmen

Mehrzahl der Spitalsärzte will Opt-Out-Variante zum Arbeitszeitgesetz nicht unterschreiben
Mehrzahl der Spitalsärzte will Opt-Out-Variante zum Arbeitszeitgesetz nicht unterschreiben ©APA (Sujet)
In Sachen neues Ärztearbeitszeitgesetz wollen die Mediziner am Wiener AKH nun direkt mit Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) verhandeln. Er ist für das Budget der MedUni zuständig und somit auch für die Gehälter der AKH-Ärzte zuständig. Bewegt sich nichts, überlege man auch Kampfmaßnahmen.
30 Prozent mehr Gehalt

Das mit 1. Jänner 2015 in Kraft tretende neue Arbeitszeitgesetz für Spitalsärzte sieht eine Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit von 60 auf 48 Stunden vor. Da vor allem Nachtdienste und Überstunden wegfallen, fürchtet die Wiener Ärztekammer Gehaltseinbußen und fordert eine Anhebung der Grundgehälter um 30 Prozent. An den Gesprächen mit dem Minister sollen sich nicht nur der Betriebsrat, sondern auch Gewerkschaft und Ärztekammer beteiligen, erklärte Ingwald Strasser, Vorsitzender des Betriebsrats für das wissenschaftliche Personal an der Med-Uni.

Spitalsärzte fordern mehr Gehalt

Möglich ist eine stufenweise Schrumpfung der Arbeitsstunden, dazu muss allerdings jeder Arzt eine eigene Opt-Out-Vereinbarung unterschreiben. “Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen ist die Mehrzahl der Ärzte am Wiener AKH nicht bereit, diese Vereinbarung zu unterzeichnen”, betonte Strasser. Zwar hat Wolfgang Schütz, Rektor der MedUni Wien die alle Ärzte am AKH beschäftigt, bereits die Einsetzung einer Arbeitsgruppe zu den Gehältern zugesagt, diese sei jedoch noch zu unkonkret. “Das Einlenken wird auch als zu spät wahrgenommen”, kritisierte Strasser.

Kampfmaßnahmen angedacht

Aufgrund des gerinen Uni Budgets sei eine Grundgehaltserhöhung schwierig. Deshalb will man sich direkt an den Minister wenden und der Forderung Nachdruck verleihen. Sollte es zu keiner Bewegung kommen, sind auch Kampfmaßnahmen angedacht. Noch gibt es dazu aber keine Details. Der Beschluss der von rund 500 Ärzten besuchten Betriebsversammlung lautet allerdings, diese vorzubereiten. “Wir erhoffen uns zumindest eine Reaktion und Gesprächszusage des Ministers”, meinte der Betriebsrat-Vorsitzende.

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