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Aero-Lloyd prangert Bayerische Landesbank an

Die Belegschaft der insolventen Fluggesellschaft Aero Llyod hat in einem offenen Protestbrief scharfe Kritik am Mehrheitseigner Bayerische Landesbank geübt.

Die rund 1.400 Beschäftigten von Aero Lloyd wollen am Montag (um 14.00 Uhr) vor dem Hauptgebäude der Bayerischen Landesbank demonstrieren.

Die überraschende Sperrung der Verfügungskredite stelle die Seriosität und Vertragstreue der Bank in Frage, hieß es in dem am Sonntag veröffentlichten Schreiben. Die rund 1.400 Mitarbeiter forderten von dem Geldinstitut sofortige Kredithilfen, um unverzüglich den Flugbetrieb wieder aufnehmen zu können. Zugleich pochten sie auf die Umsetzung des mit der Bank vereinbarten Sanierungsplans und die Einhaltung der vertraglich zugesicherten Arbeitsplatzgarantie bis Ende 2004.

Insbesondere prangerten die Autoren im Namen der Belegschaft an, dass die Landesbank zwar 250 Millionen Euro Rücklagen für die Abwicklung der Insolvenz bereitstelle, nicht aber den relativ kleinen Betrag von 23 Millionen Euro für die Rettung des Ferienfliegers.

Besonders scharfe Kritik erntete der Vorstandschef der Bayerischen Landesbank, Werner Schmidt, der zugleich auch Lufthansa-Aufsichtsrat ist. „Kollidieren hier die Interessen?“, fragten die Beschäftigten in dem Brief.

Die Geschäftsführung teilte am Sonntag mit, dass die Insolvenz auf Grund gemäß den gesetzlichen Vorschriften der „bilanziellen Überschuldung“ angemeldet wurde. „Das Unternehmen war nicht zahlungsunfähig“, hieß es weiter. Weiter erklärte die Geschäftsleitung, dass das Luftfahrtbundesamt (LBA) die Betriebsgenehmigung für den Flugbetrieb vorübergehend ausgesetzt hat.

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