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Aero Lloyd meldet Insolvenz an

Aero Lloyd Flugreisen ist pleite. Die Bayerische Landesbank habe entschieden, notwendige Kapitalmaßnahmen zur Sanierung der Bilanzsituation nicht vorzunehmen.

24 Jahre nach der Gründung steht der Ferienflieger Aero Lloyd vor dem Aus. 1981 startete das Unternehmen aus Oberursel im Taunus mit Flugzielen im Mittelmeerraum in den Chartermarkt, sieben Jahr später stieg die Gesellschaft vorübergehend auch ins innerdeutsche Liniengeschäft ein. Die Flotte wuchs bis Mitte der 90er Jahre auf 21 Jets, 2001 wurde die Marke von 3,5 Millionen Passagieren erreicht. Zuletzt war Aero Llyod der fünftgrößte Charterflieger in Deutschland.

Als konzernunabhängige Airline beförderte Aero Lloyd mit rund 350 wöchentlichen Flügen Urlauber für Veranstalter wie Neckermann Reisen, TUI, ITS, Kreutzer und mittelständische Unternehmen an ihre Reiseziele. Das Unternehmen mit 1.400 Mitarbeitern hat nach eigenen Angaben einen Marktanteil von rund zwölf Prozent am deutschen Ferienfluggeschäft. Mit einer extra lackierten Maschine flog Aero Lloyd die Kicker des 1. FC Bayern München zu ihren Auswärtsspielen.

Seit 1987 ist die Bayerische Landesbank Kreditgeber von Aero Lloyd. Als Aero Lloyd 1998 in finanzielle Schwierigkeiten geriet, übernahm die Bank Anteile, die sie später an einen strategischen Investor veräußern wollte. In den vergangenen Jahren aber litt Aero Lloyd wie die gesamte Branche unter der sinkenden Nachfrage in Folge von Terroranschlägen, Wirtschaftsflaute und dem Irak-Krieg. Der Einstieg der Lufthansa scheiterte. Die Bayerische Landesbank, die zuletzt nach eigenen Angaben 66 Prozent an der Chartergesellschaft hielt, sah schließlich keine Chance mehr auf eine Sanierung und ließ das insolvente Unternehmen fallen.

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