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Ägypter nach Flugzeugentführung in Untersuchungshaft

Vor Gericht äußerte er sich noch nicht
Vor Gericht äußerte er sich noch nicht
Nach der Entführung einer ägyptischen Passagiermaschine sitzt der Täter in Zypern in Untersuchungshaft. Der 58-jährige Ägypter wurde am Mittwoch in der Hafenstadt Larnaka einem Richter vorgeführt, der ihn zunächst für acht Tage in Untersuchungshaft nahm. Ägypten forderte unterdessen die Auslieferung des Mannes.


Nach Angaben der Polizei muss der 58-Jährige mit einer Anklage unter anderem wegen Entführung und Verstößen gegen Anti-Terror-Gesetze rechnen. Er selbst äußerte sich vor Gericht zunächst nicht. Als er nach der Anhörung in einem Polizeiauto weggefahren wurde, machte er das Victory-Zeichen.

Der Ägypter hatte am Dienstag einen Airbus A320 der Fluggesellschaft EgyptAir auf einem Inlandsflug zwischen Alexandria und Kairo in seine Gewalt gebracht und nach Zypern entführt. Nach stundenlangen Verhandlungen auf dem Flughafen von Larnaka konnten alle Passagiere und Besatzungsmitglieder das Flugzeug unbeschadet verlassen, der Luftpirat wurde festgenommen. Einen terroristischen Hintergrund schlossen die Behörden aus.

Der Entführer hatte zwar mit der Zündung eines Sprengstoffgürtels gedroht, aber weder bei ihm noch im Flugzeug wurde Sprengstoff gefunden. Die zypriotischen Behörden bezeichneten den Mann als “psychisch instabil”. Mit der Entführung habe er offenbar ein Wiedersehen mit seiner zypriotischen Ex-Ehefrau erzwingen wollen, mit der er gemeinsame Kinder hat. Allerdings hieß es in einer örtlichen Zeitung, der Ägypter habe während der 24-jährigen Trennung von seiner Frau keinerlei Interesse an seiner Familie gezeigt.

Die ägyptische Staatsanwaltschaft forderte Zypern zur Auslieferung des 58-Jährigen auf. Sie berief sich auf ein 1996 zwischen beiden Ländern geschlossenes Auslieferungsabkommen.

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