Ägyptens Ex-Vizepräsident ElBaradai am Sonntag in Wien-Schwechat gelandet

Am Wiener Flughafen hatten sich mehrere Kamerateams und Journalisten versammelt, die auf die Egypt Air Maschine aus Kairo warteten.
Ex-Vizepräsident in Wien gelandet
Es hatte sich auch zumindest ein Sympathisant der Muslimbrüder in die Menge gemischt. “Die Europäer haben ihm den Friedensnobelpreis gegeben, aber er ist ein Massenmörder”, sagte der Mann der sein Smartphone bereithielt, um ein Foto von ElBaradei zu machen.
Kurzzeitig waren drei schwer bewaffnete und mit Schutzwesten ausgestattete Flughafenpolizisten vor dem Ausgang zur Ankunftshalle. Doch dürfte ihre Anwesenheit nur dazu gedient haben, um die auf ElBaradei wartende Menge an Ort und Stelle zu halten.
ElBaradai aus Protest zurückgetreten
Der frühere Generaldirektor der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) war am Mittwoch aus Protest gegen die jüngste Gewalteskalation im Konflikt zwischen Militärregime und Islamisten des im Juli vom Militär gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi von seinem Amt als Vizepräsident, das er nach Mursis Sturz kurzzeitig übernahm, zurückgetreten. Er hatte bereits im Jahr 2011 für den Sturz des Langzeitdiktators Hosni Mubarak gekämpft und sich danach kritisch zu den Tendenzen zur Errichtung eines islamistischen Regimes unter Mursi geäußert. Sein Rückhalt in der ägyptischen Bevölkerung gilt als gering.
Auch als er vor seinem Wohnhaus vorfuhr, wollte sich ElBaradei nicht öffentlich äußern. Er verschwand sogleich im Inneren des Gebäudes, wie ein APA-Reporter an Ort und Stelle berichtete.
(APA/Red)