“Man kann sich durchaus noch impfen lassen”, sagte am Dienstag der Leiter des Departments für Virologie der MedUni Wien, Franz X. Heinz.
Nach jeweils 6.900 geschätzten Fällen in der dritten und vierten Kalenderwoche waren es vor zwei Wochen rund 7.900 Erkrankungen in der Bundeshauptstadt gewesen. Heinz: “Die Zahl ist vergangene Woche mit 11.300 deutlich gestiegen. Wir haben auch einen Anstieg bei den Nachweisen von Influenza-Viren in unserem Labor. Mehr als die Hälfte der eingesendeten Proben sind Influenza-positiv. Rund 80 Prozent entfallen auf A(H3N2), es gibt aber auch einige wenige Influenza B-Fälle.”
Impfung schützt vor der Grippewelle
Der Experte rät weiterhin zur Impfung. Eine Grippewelle dauert jeweils einige Wochen. Der Impfschutz baut sich binnen rund zehn Tagen auf. Man hätte also jetzt gerade noch die Möglichkeit, via Immunisierung davon zu kommen. International sind derzeit wieder vor allem A(H3N2)-Virusstämme unterwegs. Die Schweinegrippe-Pandemie-Erreger A(H1N1) sind nur noch in einigen Regionen aktiv. Der Jahresvergleich für Wien zeigt jedenfalls, dass die ärgste Influenza-Welle der vergangenen Jahre mit der höchsten Spitze an Erkrankungszahlen (an die 23.000 Erkrankungsfälle durch Influenza bzw. grippale Infekte in einer Woche) etwa in der zweiten/dritten Jännerwoche 2009 auftrat. 2011 waren es um die sechste Kalenderwoche dann knapp unter 20.000. Die Influenza-Pandemie zeigte ein ganz anderes Bild: Da kletterten die Erkrankungszahlen in Wien bereits ab dem Herbst in die Höhe, erreichten den Wert von 10.000 Erkrankten um die 39. Kalenderwoche und blieben über diesem Pegel bis zur 52. Kalenderwoche.
Der Gipfel der Grippewelle in der Pandemie-Saison 2009 wurde in der 49. Kalenderwoche übrigens mit um die 17.000 erreicht.