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Acht und sechs Jahre Haft für Nikolo und Krampus

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Zwei Wiener, die sich in der Justizanstalt Stein kennengelernt hatten, versuchten nach ihrer Haftentlassung unter anderem als Nikolo und Krampus Fuß zu fassen. Da damit nicht viel Geld zu verdienen war, überfiel der Jüngere der beiden eine Bank.

Sein Freund hatte ihm übers Internet die passende Waffe besorgt. Doch auch dieser Coup machte sich nicht bezahlt: Am Dienstag wurden die beiden im Straflandesgericht zu acht bzw. sechs Jahren Haft verurteilt.

Angesichts eines Schuldenbergs von über 140.000 Euro fasste der 41-Jährige den Entschluss, am 15. September 2008 eine BAWAG-Filiale in Wien-Floridsdorf zu berauben. “Alle Fünfhunderter, alle Zweihunderter!”, herrschte er die Angestellte an, die er mit einem abgesägten Gewehr bedrohte.

Reich bestückt dürfte die Bankfiliale nicht gewesen sein. Mit 9.000 Euro gelang dem Täter die Flucht – allerdings kam er nicht weit. Ein Zeuge hatte die Verfolgung aufgenommen. Er sah, in welchem Wohnhaus der Mann verschwand, der Polizei fiel es nicht mehr schwer, den Räuber auszuforschen.

Dessen 44-jähriger Freund saß nun neben ihm auf der Anklagebank, weil er laut Staatsanwalt im Wissen um den geplanten Bankraub das Gewehr gekauft und dem Täter überlassen hatte. Die Angeklagten versicherten zwar treuherzig, diese Darstellung entspräche nicht der Wahrheit. “Ich hätt’ das net zugelassen!”, schwor der 44-Jährige.

Die Geschworenen glaubten ihm allerdings nicht und befanden ihn der Beteiligung am schweren Raub für schuldig. Der 44-Jährige meldete dagegen Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an. Der 41-Jährige akzeptierte demgegenüber seine Strafe, die im Hinblick auf seine einschlägige Erfahrung – im Jahr 2000 war er bereits wegen eines Bankraubs verurteilt worden, der ihm damals sechs Jahre einbrachte – noch recht milde ausfiel.

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