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Abtritt Strauss-Kahns als IWF-Chef gefordert

IWF-Chef sitzt auf Rikers Island im Gefängnis
IWF-Chef sitzt auf Rikers Island im Gefängnis ©APA (epa)
Die Tage des inhaftierten Dominique Strauss-Kahn als IWF-Chef scheinen gezählt. Am Mittwoch verlor der Franzose den Rückhalt der USA, des wichtigsten Geberlandes des Währungsfonds. Strauss-Kahn sei "offensichtlich nicht in der Lage", den IWF zu lenken, sagte US-Finanzminister Geithner in New York. Für Beobachter gilt Frankreichs Finanzministerin Christine Lagarde als heiße Nachfolge-Kandidatin.

Geithner forderte rasch eine Übergangslösung für die IWF-Führung. In Frankreich distanziert sich auch die konservative Regierungspartei UMP von Strauss-Kahn. “In den nächsten Tagen” solle ein Nachfolger gefunden werden, sagte UMP-Chef Jean-Francois Cope am Mittwoch. Er sehe keine Möglichkeit für Strauss-Kahn, im Amt zu bleiben.

Strauss-Kahn ist in der Missbrauchs-Affäre wegen sechs Straftaten angeklagt: Die schwerwiegendste ist sexueller Missbrauch in einem besonders schweren Fall. Hier ist er gleich in zwei Fällen angeklagt. Dafür drohen ihm 25 Jahre Haft. Der Franzose befindet sich auf der Gefängnisinsel Rikers Island in New York und wurde dort auf Anraten der Ärzte unter besondere Überwachung zur Verhinderung eines Selbstmords gestellt.

Er soll am Samstag ein Zimmermädchen in einem New Yorker Hotel überfallen und sexuell bedrängt haben. “Ihre Welt hat sich total auf den Kopf gestellt”, sagte Anwalt Jeffrey Shapiro. “Sie hat große Angst um ihre Zukunft.” Die 32-Jährige ist laut CNN eine alleinstehende Mutter, die vor ein paar Jahren aus dem westafrikanischen Guinea in die USA eingewandert sei.

Das Zimmermädchen will dennoch offenbar gegen den IWF-Chef aussagen. Wenn die 32-Jährige aufgefordert wird, ist sie laut ihrem Anwalt bereit gegen den Franzosen in den Zeugenstand zu treten. Derzeit arbeite sie bereits mit Polizei und Staatsanwaltschaft zusammen. Die Mehrheit der Franzosen sieht Strauss-Kahn übrigens als Opfer eines Komplotts. 57 Prozent unterstützten die Vermutung, dass der Sozialist bewusst in die Sex-Affäre geführt wurde. Nur 32 Prozent waren anderer Meinung.

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