Die Mädchen waren erst 13 oder 14 Jahre alt, als sie schwanger aus einer Schulexkursion zurückkehrten. Gesundheitskoordinators sprach von Versäumnissen der Eltern und der Bildungsinstitutionen. Nun meldete er sich gegenüber der Bild noch einmal zu Wort und erzählte, wie es den Mädchen heute geht.
“Können Sie sich vorstellen, wie sich die Eltern fühlten, als sie mitbekamen, dass ihre Töchter schwanger waren? In einem kleinen Dorf ist das eine furchtbare Situation. Die Schülerinnen sind dort weiter zur Schule gegangen. Die Familien sind gebrandmarkt.“, erlärte Babić gegenüber Bild.
“Diese Kinder waren einfach nicht richtig informiert”
Ebenfalls gab er bekannt, dass diese Schwangerschaften mittlerweile anderthalb Jahre zurückliegen würden. Aus Rücksicht und Schutz gegenüber den Mädchen, habe er den Fall nicht publik gemacht. Auch die Identitäten der Schülerinnen will der Gynäkologe nicht preisgeben. Außerdem erzählt er: “Die Sache ist nicht ausgedacht. Ich wusste, die Welt würde reagieren, wenn sie die Nachricht hört. Ich habe über sie berichtet, um über die mangelnde sexuelle Aufklärung von Minderjährigen aufmerksam zu machen. Diese Kinder waren einfach nicht richtig informiert. Weder von den Eltern noch von der Schule.“
Anzahl der sexuell aktiven Minderjährigen ist gestiegen
Auch mit einer positiven Aussage ließ Nenad Babić aufhorchen: den Mädchen gehe es gut. Sie hätten sich alle vom Schwangerschaftsschock und -abbruch gut erholt.
Das Thema “Jugend und Sex” wurde in Bosnien zu einem ernsthaften Problem. So wurden im vorigen Jahr in der knapp 300.000 Einwohnerstadt Sarajevo 31 Schwangerschaften bei Minderjährigen registriert. Auch die Zahl der sexuell aktiven Minderjährigen ist gestiegen. Problematisch: 41 Prozent würden nicht verhüten.