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Abseits von Handy, Internet und Fernseher

Es ist wieder Ländle Alpschwein-Saison. Das praktische 5kg Vorratspaket gibt es vom 30. August bis 20. September bei teilnehmenden Ländle Metzgern, Sutterlüty, SPAR, EUROSPAR, INTERSPAR und teilnehmenden ADEG Märkten. Achten Sie beim Kauf auf das Ländle Gütesiegel! Doch wie sieht es auf den Alpen aus, auf denen die Ländle Alpschweine gehalten werden? Zeit für einen Blick auf die Alpe Kassa Wildmoos.

Es ist warm aber nicht zu heiß an diesem Vormittag auf 1.400 Meter Seehöhe. Der Himmel ist klar und es sind maximal ein paar Wölkchen in Sicht. Optimaler kann das Wetter nicht sein, um die wunderschöne Umgebung rund um die Alpe Kassa Wildmoos (Bezau) kennenzulernen. Am Fuße der Winterstaude schlängeln sich mitten durch die spätsommerlich grüne Bergwelt Wanderwege in die verschiedensten Richtungen. Von Bezau aus gelangt man zu Fuß in rund zwei Stunden zur Alpe. Bequemer geht es mit der Seilbahn nach oben. Von deren Mittelstation dauert es nicht viel länger als eine halbe Stunde. Eine Besonderheit ist auch die kleine Kapelle, die wenige Meter neben der Hütte steht. Sie wurde 1986 von Martin Eberle errichtet – um eine „alte Schuld“ einzulösen. Denn angeblich hatte vor langer Zeit eine Frau eigens 50 Gulden bereitgestellt, um ein kleines Gotteshaus zu bauen. Was aber damals nicht geschah. Die ersten Gäste genießen bereits ihre Vormittagsjause – oder ihr spätes Frühstück. Auf der Karte stehen Butterbrot, Kaminwurzen, Brettljause sowie selbstgebackenes Brot und selbsterzeugter Käse. Das Glas Milch gibt’s zum Preis von einem Euro. Frisch gemolken von Alpkühen, die zu dieser Tageszeit bereits auf der Weide stehen.

Alpkäseherstellung nach alter Tradition

Hausherr Gebhard Eberle ist noch damit beschäftigt, den Sennkessel zu reinigen. „Zwei Käselaibe pro Tag produzieren wir zu dieser Jahreszeit“, lässt der 49-Jährige die fragenden Gäste wissen. Hergestellt wird er nach traditioneller Art mittels Holzgebsen, Lab und wilden – das heißt selbstgemachten – Kulturen. Auch seine Frau Margit ist voll eingespannt. Für die beiden ist das Alpleben, das von Ende Mai bis Mitte September dauert, ein rhythmisches Zusammenspiel mit dem Kreislauf der Natur. „Wir sind hier im Großen und Ganzen Selbstversorger“, erklärt Margit Eberle. Das Leben hier oben hat für sie aber viel mehr zu bieten. Trotz der vielen Arbeit, die täglich anfällt, ist es fast wie ein Zurückversetzen in eine andere Zeit. „Einen Fernseher haben wir nicht.“ Margit betont aber, dass ein solcher auch nicht vermisst wird.

Zurückversetzt in eine andere Zeit

Auch dem 14-jährigen Pfister Tobias gehen Smartphone oder Internet nicht sonderlich ab. Vielmehr rückt die Alpfamilie zusammen und lässt den Abend mit Gesellschaftsspielen ausklingen. Die eigenen drei Kinder der Familie Eberle haben fast jeden Sommer auf der Alp verbracht. Die beiden Töchter Anja und Carmen sind bereits erwachsen und Sohn Manuel kann in diesem Jahr wegen einer Praktikumsstelle nicht mithelfen. „Manuel hat auf der Alp das Laufen gelernt“, erzählt seine Mutter mit einem gewissen Stolz.

Eine Familie mit Älplerblut

Das Älplerblut hat die Familie von Gebhards Vater Martin vererbt bekommen. Dieser begann 1953 mit der Bewirtschaftung der Alpe Kassa Wildmoos. Der Namensteil „Kassa“ stammt aus dem 19. Jahrhundert, als die Alpe im Besitz der Sparkassen war. 1920 wurde sie verkauft. Als Martin Eberle die Alp übernahm, gab es weder Strom noch eine Zufahrtsstraße. Sie war nur zu Fuß oder Pferd erreichbar. Erst 1974 wurde sie befahrbar und bis zur Elektrifizierung musste man gar bis zur Jahrtausendwende warten. Für die in Bezau wohnhafte Familie hat die Alpwirtschaft eine lange Tradition. Sie selbst betreibt jedoch keine Landwirtschaft. Gebhard, der die Alp vor 15 Jahren übernahm, ist hauptberuflich Tischler und für die Sommermonate freigestellt. Rund 30 Kühe, 15 Ländle Alpschweine, eine Ziege und ein paar Hühner nimmt er alljährlich in seine Obhut. Der junge Pfister ist für die Tiere mitverantwortlich. Er erfüllt seinen „Job“ leidenschaftlich, hilft überall mit, wo er gebraucht wird.

Sennsuppe für Mensch und Alpschwein

Margit Eberle stellt einen Topf auf den Tisch. Darin befindet sich eine weiß-gelbliche gestockte Masse, die in einer blassen Flüssigkeit schwimmt. „Das ist eine Sennsuppe“, erklärt ihr Mann. „Oder ,Seagen' wie wir hier sagen“, ergänzt sie. Es handelt sich dabei um das letzte Eiweiß der Molke,das erhitzt wurde. Gegessen wird sie pur, salzig oder süß. Je nach Geschmack. Nur noch wenige Älpler bieten Sennsuppen an. Was für den Menschen gut genug ist, ist für die Ländle Alpschweine eine Delikatesse pur. Seit vielen Jahrhunderten ist die Schweinehaltung eng mit der Sennalpenwirtschaft verbunden. Durch die Fütterung mit Molke entwickeln sie ein kräftiges, saftiges und gesundes Fleisch. Für die Borstentiere bedeutet das Alpleben zudem Auslauf, fließendes Wasser und ein mit viel Stroh ausgestatteter Stall. Zudem hat ihnen Gebhard Eberle ein Sonnensegel errichtet, damit sie sich an heißen Tagen in den kühlen Schatten zurückziehen können. Schattenseiten des Alplebens kennt die Familie Eberle hingegen kaum. Jeder Sommer bringt zwar seine eigenen Herausforderungen mit sich, die aber immer gemeistert werden. So war etwa der Umbau, der zwischen 2013 und 2014 erfolgte, eine echte Bravourleistung. Mittlerweile ist die Sonne schon etwas höher geklettert, es ist bald Mittag. Weitere Gäste trudeln ein, um sich mit regionalen Köstlichkeiten zu stärken. Dann wandern sie weiter, während die Ländle Alpschweine im hinteren Teil der Hütte derweil in der Sonne entspannt alle Viere von sich strecken.

Mehr zum Ländle Alpschwein erfahren Sie hier!

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