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Abschied ohne Happy End für Dortmund-Trainer Jürgen Klopp

Ruhiges Abschiedsfest statt rauschender Siegesfeier
Ruhiges Abschiedsfest statt rauschender Siegesfeier
Statt einer rauschenden Siegerparty gab es ein ruhiges Abschiedsfest. Jürgen Klopp musste sich nach sieben Jahren als Trainer des deutschen Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund ohne weiteren Titel verabschieden. Der VfL Wolfsburg verdarb Klopp mit einem 3:1-Sieg im DFB-Pokal-Finale am Samstag in Berlin die Partystimmung. Zu Wochenmitte soll sein Nachfolger Thomas Tuchel vorgestellt werden.

Der Traum vom Happy End mit einer umjubelten Lkw-Fahrt rund um die Dortmunder Kultstätte Borsigplatz ging für Klopp nicht in Erfüllung. Nach der dritten Pleite im vierten Endspiel unter seiner Regie war niemandem nach einer rauschenden Party zumute. “Man hat mir gesagt, dass es vielleicht zu kitschig gewesen wäre, wenn wir zum Abschied gewonnen hätten – zu sehr American Style”, kommentierte Klopp mit gequältem Lächeln.

Dank an scheidenden Trainer

An der großen Zuneigung für den Coach änderte die verdiente Niederlage jedoch nichts. Die lange und innige Umarmung von BVB-Präsident Reinhard Rauball mit Klopp war Ausdruck tiefer Dankbarkeit. “Du bist in einer schweren Zeit zu uns gekommen und hast uns den Glauben zurückgegeben”, sagte Hans-Joachim Watzke und überreichte Klopp neben einer Abbildung von der “Kathedrale des deutschen Fußballs” drei Dauerkarten für die BVB-Heimstätte.

Abschied von den Spielern “tat extrem weh”

Mehr Qualen als die Rede bereitete Klopp der Abschied von seinen Spielern. Jeden Einzelnen schloss er noch in der Kabine des Olympiastadions in die Arme, um für die Zusammenarbeit zu danken: “Das tat extrem weh. Da habe ich gemerkt, wie schwer es fällt loszulassen. Es waren sieben wunder-, wunder-, wunderschöne Jahre.” Vergeblich versuchte der Coach, seine geknickten Profis nach der Niederlage wieder aufzurichten: “Platz zwei bei Olympia fühlt sich besser an als im DFB-Pokal.”

Wohin es ihn in Zukunft zieht, bleibt vorerst offen. Nach eigener Aussage hat Klopp noch mit keinem anderen Club verhandelt. Er sorgt sich nicht, dass sich ohne seinen geliebten Fußball ganz schnell eine große Leere breitmachen könnte: “Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie Leere verspürt. Mein Kopf ist eher immer zu voll.”

Nicht nur die BVB-Fans, sondern auch die Profis müssen sich nun an die Zeit nach Klopp und dem baldigen Ruheständler Sebastian Kehl gewöhnen. “So richtig werden wir es merken, wenn wir Ende Juni wieder in der Kabine sitzen und die beiden sind nicht mehr da”, sagte Verteidiger Mats Hummels.

Klopp-Nachfolger: Thomas Tuchel

Dem Vernehmen nach wird Klopp-Nachfolger Thomas Tuchel Mitte der Woche in Dortmund offiziell vorgestellt, ehe es in die nur kurze Sommerpause geht. Schließlich muss der BVB als Bundesliga-Siebenter bereits im Juli in der Europa-League-Qualifikation antreten. Ob Ilkay Gündogan dann noch dabei sein wird, darf bezweifelt werden. “Direkt nach dem Spiel möchte ich nichts zu meiner Zukunft sagen”, antwortete der Nationalspieler ausweichend auf entsprechende Fragen, bestätigte aber Gespräche mit anderen Clubs.

(APA)

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