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Abschiebung gestoppt: Mutter im Spital

Die für Dienstag geplante Überstellung der Familie P. nach Polen aus dem Freunde Schützen Haus wurde heute abgebrochen, als "Erfolg" möchte der Betreuerverein Purple Sheep diesen Umstand jedoch nicht werten.

“Letztendlich entschied sich die Präsidentin der Fremdenpolizei, Andrea Jelinek, dem Gesetz entsprechend vorzugehen”, so Karin Klaric, Obfrau des Vereines. “Dieses sieht im Sinne der Menschenrechtskonvention vor, Familienabschiebungen sorgfältig und mit gelinden Mitteln durchzuführen!”

In den Tagen zuvor wurde von Klaric noch vergeblich versucht, die Behörde von einer behutsameren Vorgangsweise im Fall P. zu überzeugen. “Man hätte den gesamten Druck und die schwere psychische Belastung besonders vom Minderjährigen nehmen können, in dem im Vorfeld und ohne Angst durch die kurz bevorstehende Abschiebung die gesundheitliche Tauglichkeit der Mutter überprüft worden wäre, statt einen Abschiebetermin ohne nähere Abholzeit zuzustellen!” Laut Klaric war die psychische Belastung der Familie und der Betreuer unvorstellbar hoch und man habe die Behörden darüber auch in Kenntnis gesetzt.   

Abschiebung: Mutter suizid-gefährdet

Nach einem Suizidversuch Sonntagabend befindet sich die Mutter der beiden Tschetschenen seit Montag erneut auf der psychiatrischen Akutstation, die beiden Söhne stehen seit Sonntag ebenfalls unter ehrenamtlicher psychologischer Aufsicht.

“Ein sorgsamer Umgang beginnt nicht erst in einer familiengerechten Unterbringung 48 Stunden vor einer Abschiebung, sondern sollte bereits im Vorfeld beginnen. Mit dem Abschiebestopp konnte zwar das Schlimmste verhindert werden, der erlittene seelische Schaden an der Familie ist jedoch nicht messbar!” so Purple Sheep.

(apa)

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