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Abschaffung der Deutschklassen per Petition gefordert

Die Klassen würden eher ausgrenzen als fördern.
Die Klassen würden eher ausgrenzen als fördern. ©APA/HANS KLAUS TECHT
Eine neue Petition fordert die Abschaffung der Deutschlassen. Die begründung lautet, dass diese die Kinder ausgrenzen, statt fördern würde.

Die Abschaffung der Deutschklassen fordert eine neue Petition, die der Logopäde und Lehrer für Deutsch als Fremdsprache/Zweitsprache, Ali Dönmez, gestartet hat. Diese würden "Kinder ausgrenzen, statt sie zu fördern". Gefordert wird, Deutschklassen durch ein schulautonom adaptierbares Modell zu ersetzen. Unterstützt wird die Initiative, die sich v.a. an Pädagogen richtet, von Bildungsexperten.

Petition liegt für sechs Wochen auf

"Wir möchten Lehrpersonen, Eltern, Erziehenden und so auch den betroffenen Kindern die Möglichkeit geben, ihre Stimmen zu erheben und zu zeigen, dass sie mit den Deutschförderklassen nicht einverstanden sind", erklärte Dönmez am Montag in einer Aussendung. Ihm zufolge unterstützen das "Netzwerk SprachenRechte" und Bildungsexperten wie Heidi Schrodt oder Daniel Landau die Petition, die für sechs Wochen zur Unterzeichnung im Internet aufliegt.

Die Deutschklassen hätten "weitreichende negative Folgen für Kinder und den gesamten Schulbetrieb", Schüler würden damit wichtige Lebens- und Lernzeit verlieren. In der Petition werden mehr Autonomie für Schulen, kleinere Schülergruppen, mehr Pädagogen, um individuelles Lernen gewährleisten zu können, und ein Schwerpunkt in der Lehreraus- und -fortbildung auf mehrsprachige Sprachförderung gefordert.

So funktionieren die Deutschförderklassen

Seit 2018 müssen jene Kinder die Deutschförderklassen besuchen, die als außerordentliche Schüler eingestuft wurden. Dort wird dann in 15 bis 20 Wochenstunden nach eigenem Lehrplan Deutsch unterrichtet - für Gegenstände wie Zeichnen, Musik oder Turnen werden die Kinder aber altersgemäß den normalen Regelklassen zugeteilt. Dabei werden Deutschförderklassen erst ab acht Schülern pro Standort eingerichtet. Besuchen müssen sie außerdem nur jene Kinder, die in der ersten Schulstufe aufgenommen wurden, oder gerade in Österreich angekommene Quereinsteiger ins Schulsystem. Am Ende jedes Semesters wird dann der Sprachfortschritt überprüft.

(APA/Red)

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