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Absatzminus bis zu 20 Prozent befürchtet

Die Zigarettenbranche in Deutschland befürchtet wegen der erhöhten Tabaksteuer in diesem Jahr einen Absatzrückgang um bis zu 20 Prozent.

Pascal Chevailler, Vorstandsvorsitzender des deutschen Verbandes der Cigarettenindustrie (VdC), sagte der Zeitung „Die Welt“ (Dienstag), die Unternehmen würden dieses Jahr weniger Tabaksteuer zahlen als in den Vorjahren, obwohl deren dreistufige Erhöhung nach den Plänen vom deutschen Finanzminister Hans Eichel (SPD) eigentlich eine Milliarde Euro zusätzlich für den Etat einbringen sollte.

Chevailler sagte weiter, im Jahr 2003 seien rund 133 Milliarden versteuerte Zigaretten abgesetzt worden. Um auf die im deutschen Bundeshaushalt einkalkulierten Mehreinnahmen zu kommen, müssten 2004 mindestens 130 Milliarden Stück abgesetzt werden. Die Schraube sei jedoch überdreht worden, sagte Chevailler.

Der VdC-Chef berief sich bei seinen Berechnungen auf die jüngste Tabaksteuerstatistik. Danach ist die versteuerte Zigarettenmenge im April im Vergleich zum Vorjahr um 23,1 Prozent auf 9,2 Milliarden Stück gesunken. Der Steuerwert sank um 13,1 Prozent auf eine Milliarde Euro. Einen positiven Effekt für die Gesundheit gebe es wegen des Absatzrückganges aber nicht, so der VdC-Chef: Raucher würden nicht weniger konsumieren, sondern sie steigen seinen Angaben zufolge auf Feinschnitt und Schmuggelware um. Nach VcD-Angaben ist ungefähr jede zehnte Zigarette in Deutschland geschmuggelt.

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