William besuchte die Aborigines im Armenviertel Redfern in Sydney. Mehrere Stammesälteste mit Körperbemalung trugen zur Begrüßung des jungen Prinzen einen Bumerang, ein Didgeridoo und die Haut einer Beutelratte zur Schau. Wie bereits angekündigt, baten sie die Nummer zwei in der britischen Thronfolge um Hilfe bei der Suche nach dem Kopf eines vor rund 200 Jahren getöteten Kriegers.
Das Haupt des Aborigine Pemulwuy, der gegen die britischen Siedler kämpfte, soll in einem Gefäß nach England geschickt worden sein. Wo es genau sein könnte, ist jedoch unbekannt. “Ich habe ihm gesagt, dass Pemulwuy Teil unserer Geschichte ist, und ein großer Teil unserer Geschichte ist bis heute nicht anerkannt”, sagte Marlene Cummins. Der Prinz sei “wirklich interessiert” gewesen. “Wir schweben auf Wolke sieben, weil er in diese Gegend kommt, um Zeit mit uns zu verbringen”, sagte der Aborigine Lewis Kelly.
Nach seiner Ankunft in Sydney war Prinz William von der Generalgouverneurin des Landes, Quentin Bryce, empfangen worden. Sie vertritt das Staatsoberhaupt, Königin Elizabeth II., in der einstigen Kolonie. Gemeinsam mit Bryce unternahm William, der zuletzt als neun Monate altes Baby und in Begleitung seiner Mutter, der verstorbenen Prinzessin Diana, in Australien war, eine Tour durch Sydney. Zum Mittagessen traf der junge Royal anschließend 20 bekannte australische Sportler. Vergleiche mit seiner Mutter wehrte William jedoch ab: Er habe nicht einmal annähernd ihr Niveau erreicht, sagte er.
In einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage für den britischen TV-Sender ITV News sprachen sich 58 Prozent der befragten Australier für William als Nachfolger von Queen Elizabeth II. aus, nur 30 Prozent wollten Thronfolger Prinz Charles als König. Die britische Königin ist Staatsoberhaupt in 15 weiteren Ländern, darunter in Australien, Kanada und Neuseeland.
In Vertretung seiner Großmutter ist William auf seiner ersten offiziellen Auslandsreise unterwegs. Sie führte ihn zunächst nach Neuseeland, wo er unter anderem den neuen Obersten Gerichtshof einweihte. Am Donnerstag wollte William nach Melbourne weiter reisen. Auch ein Treffen mit Premierminister Kevin Rudd stand auf dem Programm.