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Abgesagte Judo-WM in Wien könnte 500.000 Euro kosten

Der Österreichische Judoverband hätte die zweite Tranche nicht fristgerecht bezahlt.
Der Österreichische Judoverband hätte die zweite Tranche nicht fristgerecht bezahlt. ©pixabay.com
Die abgesagte Judo-WM in Wien dürfte dem Judoverband teuer zu stehen kommen. Der Verband zahlte bereits 2 Millionen Euro an den Weltverband, erhält aber nur 1,5 Millionen Euro zurück.
Judo-WM doch nicht in Wien

Die Absage der ursprünglich an Wien vergebenen Judo-Weltmeisterschaften 2021 könnte dem österreichischen Judo-Verband einen Verlust von 500.000 Euro bringen. Der ÖJV hatte eine erste Rate von zwei Millionen Euro an den Weltverband (IJF) überwiesen, bekomme aber nur 1,5 Millionen Euro zurück, erklärte IJF-Präsident Marius Vizer am Dienstag gegenüber der APA - Austria Presse Agentur.

Wien hatte im September 2018 den Zuschlag erhalten, im Oktober 2019 war die WM aber wieder entzogen worden. Der IJF hatte die Rücknahme mit der nicht fristgerechten Bezahlung der zweiten Rate begründet und das Turnier im Jänner dieses Jahres an die usbekische Hauptstadt Taschkent vergeben.

Verband zahlte insgesamt zwei Millionen Euro

"Wir haben mit Taschkent einen fast gleichen Vertrag wie mit Österreich unterschrieben. Usbekistan zahlt aber aufgrund der geringeren Vorlaufzeit weniger", sagte Vizer der APA. Auf der Differenz von 500.000 Euro könnte Österreichs Verband sitzenbleiben. Laut ÖJV-Mitteilung vom Dienstag gibt es vorerst nur eine mündliche Information des Weltverbandes, es sei jedoch bereits ein offizieller Gesprächstermin im Rahmen des Grand Slams in Düsseldorf (21.-23.02.2020) zwischen ÖJV-Präsident Martin Poiger und Vizer vereinbart worden.

Der heimische Verband hätte an den Weltverband insgesamt sechs Millionen Euro für die Durchführung der WM überweisen müssen. Zwei Millionen waren bereits bezahlt worden, ehe die Vergabe rückgängig gemacht wurde.

Strache war Fan der Judo-WM

Zur Zeit der ursprünglichen WM-Vergabe war die türkis-blaue Regierung mit Heinz-Christian Strache (FPÖ) als Vizekanzler und Sportminister im Amt. Diese hatte per Ministerratsbeschluss eine Art "Blankoscheck" für die finanzielle Unterstützung ausgestellt. Budgetiert worden war mit zwölf Mio. Euro, drei davon sollten vom Bund kommen. Nach der "Ibiza-Affäre" und dem Ausbleiben der von der Stadt Wien erhofften Förderung kam das Projekt aber zum Erliegen.

(APA/red)

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