Ich bin acht Jahre in die Volksschule gegangen. Das war damals noch so, da gab es die achtjährige Volksschule. Und dann habe ich eine Lehre beim ,KonsumÑ begonnen, erzählt Nigsch. Ja und dann, dann hat es ihn gepackt und er hat seine Koffer gepackt und ist mit dem Zug in die Großstadt, also in Richtig Wien, abgedampft, mit dem Berufswunsch Schauspieler vor Augen. Man muss beweglich sein. Früher haben alle zu mir gesagt: ,Du hast doch so einen schönen Job als Filialleiter.Ñ Und ich habe mir gedacht,
okay, jetzt weiß ich, wie man Umsatz macht, und jetzt lerne ich das Nächste. Und wer weiß, vielleicht ist das jetzt etwas anderes, weil ich ja so eine Art Intendant beim ,WalserherbstÑ bin. Bei meiner Familie war die Schauspielerei aber nie ein Schreckthema, erinnert sich der Organisator des Kulturfestivals Walserherbst, Dietmar Nigsch, an seinen spontanen Umgang mit der Karriereleiter.
Immer in Bewegung
Mit dem Einzelhandel nämlich war es für Nigsch noch lange nicht zu Ende. Er war Jugendarbeiter der Diözese, konnte in den Sommermonaten in Schweizer Restaurants als Ober gesichtet werden, machte sich autodidaktisch an die Schauspielerei und gründete das Wiener Theater Spielraum und das Vorarlberger Projekttheater .
Und trotzdem existiert da eine große Konstante, und das ist das Große Walsertal, um das sich auch das Programm des Walserherbst dreht. Je stärker man am Boden steht, umso größere Sprünge kann man machen. Das habe ich mitbekommen aus dem Walsertal. Eine gute Basis, auf der man dann auch ausscheren kann. Man muss nicht die Asche anbeten, sondern Feuer machen. Man muss sich umsehen, was da ist, und das muss gerade auch in der Kultur geschehen , resümiert Dietmar Nigsch und macht sich auf den Weg zum nächsten Programmpunkt des Walserherbst .