Dies sagte dazu Uni-Sprecher Bernd Matouschek auf Anfrage der APA. Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) hatte sich gestern, Dienstag, klar für eine Abberufung Pendls ausgesprochen.
Pendl wird vorgeworfen, den Ruf der Universität zu schädigen. Er hatte am Sonntag eine Grabrede für den vom NS-Regime hoch dekorierten Luftwaffenoffizier Walter Nowotny gehalten. Seitens der FPÖ wurden die Vorwürfe gegen Pendl mehrfach zurück gewiesen, EU-Abgeordneter Andreas Mölzer (F) bezeichnete die Ankündigung Gehrers in einer Aussendung am Mittwoch als skandalös. Pendl sei eine höchst integre Person, ein Wissenschafter von Weltrang und ein Pionier der Neurochirurgie, so Mölzer.
Die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) begrüßte die Abberufung Pendls, kritisierte aber die Begründung, er sei der Universität nicht förderlich. Die Begründung für die Abberufung hätte vielmehr in seiner unverbesserlichen Verherrlichung des deutschen Soldatentums und damit der NS-Zeit zu liegen. Die IKG forderte generell ein Ende der doppelten Ehrung von Soldaten und Kämpfern für die Freiheit Österreichs etwa zu Allerheiligen. Österreich sei nicht von den Soldaten der deutschen Wehrmacht, sondern von den Wehrmachtsdeserteuren, den Widerstandskämpfern, den Partisanen, der Jüdischen Brigade und den Österreichern in den Alliierten Armeen verteidigt worden.
Zufrieden zeigte sich ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek über die eindeutige Entscheidung der Medizin-Universität in der Angelegenheit. Damit sei dem weltweit ausgezeichneten Ansehen der Medizin-Uni Rechnung getragen worden.