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Abberufung: Ende eines Spitzels?

Der bisherige polnische Botschafter in Österreich, Marek Jedrys, hat Anfang dieser Woche seine Mission in Wien offiziell beendet. Inmitten von Gerüchten über eine ehemalige Spitzeltätigkeit.

Wie der Presseattache der Botschaft, Slawomir Wolny, der APA am Donnerstagabend mitteilte, übernahm der bisherige Geschäftsträger Adam Halacinski mit 1. Mai die Funktion des Missionschefs im Range eines Charge d’affaires. Für das Ende der Botschaftertätigkeit Jedrys’ in Wien seien keine Gründe genannt worden.

Gerüchte über eine Abberufung des Diplomaten im Zusammenhang mit Vorwürfen einer Zusammenarbeit mit dem früheren polnischen Militärgeheimdienst WSI hatte es bereits seit Monaten gegeben. Jedrys war seit September 2004 Botschafter seines Landes in Wien gewesen.

„Jetzt warten wir auf die Nominierung eines neuen Botschafters“, sagte Wolny. Über einen möglichen Nachfolgekandidaten sei noch nichts bekannt. Derzeit sind mehrere polnische Botschafterposten auch in anderen europäischen Städten vakant.

Bereits vor Monaten hatten polnische Medien berichtet, dass Jedrys abberufen worden sei oder demnächst seine Botschaftertätigkeit in Wien beenden werde. Der Diplomat war im Februar „zu Konsultationen“, wie es hieß, nach Warschau beordert worden. Gegen ihn war der Verdacht erhoben worden, er habe in den 1990er Jahren inoffiziell mit dem inzwischen aufgelösten Militärgeheimdienst WSI zusammen gearbeitet.

Anfang März sagte Präsident Lech Kaczynski, ihm lägen zwei Anträge vom Außenministerium auf Abberufung von Botschaftern vor. Der Präsident nannte jedoch keine Namen.

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