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Abbas verurteilt Selbstmordanschläge

Der palästinensische Ministerpräsident Abbas (Abu Mazen) hat die Selbstmordanschläge in Israel verurteilt und an die militanten Gruppen appelliert, die Gewalt zu beenden.

Die Anschläge behinderten die Bemühungen um eine friedliche Lösung des Konflikts mit Israel, sagte Abbas in einem am gestrigen Dienstag ausgestrahlten Interview des arabischen Fernsehsenders Al Arabiya. Die Bombenanschläge „verkomplizieren die Situation zunehmend“. Er suche aber nicht die Konfrontation „oder einen Bürgerkrieg“ mit den extremistischen Gruppierungen.

Damit die Selbstmordanschläge aufhören, müsse zuerst der Friedensplan des Nahost-Quartetts (UNO, USA, EU und Russland), die so genannte Road Map, umgesetzt werden, sagte Abbas. Israel hat die Straßenkarte, die den Weg zum Frieden im Nahen Osten aufzeigen soll, noch nicht akzeptiert. Diesbezüglich sagte Abbas an die Adresse des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon: „Wenn er einen Schritt vorankommen will, muss er ihn (den Friedensplan) annehmen, wie wir es getan haben.“

Der Nahost-Gesandte der Vereinten Nationen, Terje Roed-Larsen, warnte unterdessen, Abbas werde stürzen, wenn die Selbstmordanschläge nicht aufhörten und Israel die den Palästinensern auferlegten Restriktionen nicht lockere. Ein Zusammenbruch der erst drei Wochen alten Regierung würde den Friedensprozess scheitern lassen, und „der Terror wäre nicht aufzuhalten“, sagte Roed-Larsen am Dienstag in New York. Abbas sei darauf angewiesen, dass Israel vertrauensbildende Maßnahmen ergreife. Die israelische Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten mache die Schaffung eines „lebensfähigen“ Palästinenserstaates immer schwieriger. Der Fahrplan des Nahost-Quartetts sei die vorerst „letzte Chance“ zur Lösung des Nahost-Konflikts, betonte Roed-Larsen.

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