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Abbas ruft zur Ruhe auf

Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas hat die Bevölkerung zur Ruhe während des bevorstehenden Abzugs der Israelis aus dem Gaza-Streifen aufgerufen. Der Weg zum eigenen Staat sei noch lang, so Abbas.

Einen reibungslosen Abzug sicherzustellen liege im Interesse der Palästinenser, sagte Abbas am Dienstag in einer Rede vor dem in Gaza versammelten Parlament (Legislativrat). „Wir haben keine andere Wahl, als der Welt zu zeigen, dass wir Unabhängigkeit und Freiheit verdienen“, sagte Abbas. Die Welt müsse davon überzeugt werden, dass das palästinensische Volk seinen unabhängigen Staat verdiene.

In seiner Rede vor den Abgeordneten erinnerte Abbas daran, dass der Abzug der Israelis aus dem Gaza-Streifen nur ein Schritt auf dem Weg zu völliger Unabhängigkeit der Palästinenser sei. „Die Israelis besetzen noch immer unser Land. Der Weg vor uns ist noch lang.“ Außenminister Nasser al-Kidwa hatte am Vortag vor zu großen Hoffnungen gewarnt. Israels Rückzug laufe nicht auf das „endgültige Ende der Besetzung“ hinaus. „Die Israelis verlassen zwar den Gaza-Streifen, aber Israel wird die Kontrolle über den Luftraum, die Hoheitsgewässer und zum Teil auch die Grenzübergänge behalten.“ Das bedeute, dass Israel nach wie vor palästinensische „Personenbewegungen“ und „Kontakte mit der Außenwelt“ überwachen werde, sagte Kidwa.

In scharfen Worten wandte sich Abbas gegen die Extremisten, die trotz der seit sechs Monaten geltenden Waffenruhe weiter Anschläge verübten. Die Raketenangriffe hätten den Palästinensern nur Leid gebracht, entweder, indem die Geschoße versehentlich Palästinenser trafen oder indem sie israelische Vergeltung auslösten. Er erwarte von den Militanten, dass sie nach dem Abzug der Israelis ihre Waffen abgäben.

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